Der britische Chipdesigner ARM und Storage-Spezialist EMC sind die wichtigsten Neuzugänge des von Facebook angestoßenen Open Compute Project. Dessen Ziel ist es, mit einem allgemein verfügbaren Konzept effizientere Rechenzentren zu ermöglichen.
Die Liste der Neuzugänge wurde auf dem Open Compute Summit bekannt gemacht, das derzeit in den USA stattfindet. Zu den Neumitgliedern zählen außerdem Fusion-io, Hitachi, Sandisk, Applied Micro und Calxeda.
Besonders überraschend dürfte für viele die Kehrtwende von EMC sein. Dessen früherer COO Pat Gelsinger (jetzt CEO der EMC-Tochter VMware) hatte noch im Mai 2012 gestänkert, auf den Standards von Open Compute basierende Hardware sei nicht für geschäftskritische Anwendungen tauglich. TechWeekEurope sagte er damals: „Niemand betreibt geschäftskritische Infrastrukktur auf Open Compute. Sie nehmen bloß die Ideen und bringen sie in ihre geschäftskritische Infrastruktur ein. Sogar einige der Initiatoren des Projekts nehmen jetzt davon Abstand.“
EMC erzielt einen Großteil seines Umsatzes mit Stacks – Kombinationen seiner Technologien mit denen seiner Partner, die den Vorzug haben, aufeinander abgestimmt zu sein. Der Kunde bindet sich damit allerdings an diese Anbieter – ein Ansatz, der dem des Open Compute Project radikal entgegensteht. Ein Kommentar von EMC liegt bisher noch nicht vor.
Weniger überraschend kommt der Beitritt von ARM zusammen mit wichtigen Partnern wie Applied Micro und Calxeda. Es hofft, seine Strom sparende Prozessor-Architektur gegen die vorherrschende x86-Technik in Rechenzentren zu etablieren – und die Common-Slot-Architektur „Group Hug“ des Open Compute Project kommt ihm dabei massiv entgegen. Group Hug sieht nämlich vor, dass sich ARM- und x86-Prozessoren in Servern gemeinsam betreiben und durch einander ersetzen lassen.
[mit Material von Tom Brewster, TechWeekEurope.co.uk]
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