Telefónica kündigt für Mitte Februar mobile Bezahldienste an

Telefónica will Mitte Februar als erster deutscher Provider im Rahmen des Dienstes mpass direkte Überweisungen von Smartphone zu Smartphone ermöglichen. Außerdem plant die O2-Mutter die Einführung einer digitalen Geldbörse für ausgewählte Smartphone-Modelle, um sich einen Vorsprung beim mobilen Bezahlen zu verschaffen. Denn während die Technik vor allem in Afrika und Asien, aber auch in einigen europäischen Ländern wie Österreich schon sehr präsent ist, kommt sie in Deutschland bisher kaum zum Einsatz.

Für die Handy-zu-Handy-Überweisung via mpass reicht es aus, die Mobilfunknummer des Empfängers zu kennen – dessen Bankdaten müssen nicht bekannt sein. Über die erforderlich mpass-App werden Empfängernummer und Betrag sowie gegebenenfalls ein Verwendungszweck oder eine Nachricht eingegeben und die Zahlung angestoßen. Die Umbuchung erfolgt umgehend, laut Telefónica können Sender und Empfänger die Transaktion bereits nach wenigen Sekunden in ihren jeweiligen Apps nachvollziehen. Dort erhalten sie auch einen Gesamtüberblick über sämtliche Transaktionen.

O2-Kunden mit NFC-fähigen Samsung-Smartphones können ab Februar die von Telefónica angebotenen Möglichkeiten für mobile Zahlungen und mobile Überweisungen nutzen (Bild: Telefónica).

Der Überweisungsdienst steht Telefónica-Kunden zur Verfügung, die sich für die Nutzung von mpass im Geschäft angemeldet und die mpass-App installiert haben. Letztere liegt für Mobiltelefone mit den Betriebssystemen Android und iOS vor. Außerdem müssen Nutzer ihre Identität zu Beginn einmalig über das Postident-Verfahren prüfen lassen.

Die Bezahlfunktion von mpass im Geschäft ist schon länger nutzbar. Nachdem anfänglich nur Ketten wie die Parfümerien Douglas und Hela, die Feinkostkette Hussel, die Fast-Food-Restaurants McDonalds und Vapiano, die Filialen des Juweliers Christ sowie einige andere den von Mastercard in Zusammenarbeit mit der Telekom, O2 und Vodafone eingerichteten Dienst nutzten, werden Zahlungen damit inzwischen auch bei weiteren Ketten und einer wachsenden Zahl unabhängiger Geschäfte und Restaurants akzeptiert.

Bei O2 Wallet, dem zweiten angekündigten Dienst, setzt Telefónica ebenfalls auf dahinterliegende Infrastruktur von Mastercard – nämlich den Dienst PayPass. Mit der elektronischen Geldbörse von O2 sollen Kunden nicht nur in Deutschland in Geschäften mit PayPass-Akzeptanz bezahlen können. Für die Nutzung sind ein NFC-fähiges Smartphone sowie eine NFC-fähige SIM-Karte erforderlich.

Der Start von O2 Wallet ist ebenfalls für Mitte Februar geplant. Dann sollen ausgewählte Kunden den Dienst nutzen können und O2 von ihren Erfahrungen berichten. Teilnehmen können O2-Kunden, die etwa ein Samsung Galaxy Ace 2 oder Galaxy S3 besitzen, das kostenlose NFC-Pack mit NFC-fähiger SIM-Karte gebucht haben und sich für das Bezahlen mit mpass im Geschäft anmelden.

Im Laufe des Jahres will Telefónica das Angebot um zusätzliche Anwendungen und Funktionen ergänzen. Dazu gehören etwa weitere Bezahlkarten, Gutscheine und Treueprogramme. In Kürze schließe sich auch die erste Bank der Wallet-Lösung an und integriere eine digitalisierte Kreditkarte, teilt der Konzern mit.

Das ist auch notwendig, wenn er die von ihm angestrebte Vorreiterrolle behaupten will. Denn die Konkurrenz schläft nicht: Vodafone hatte im Herbst angekündigt, im Frühjahr 2013 in Deutschland und Spanien mit Tests für seine mobile Bezahllösung zu beginnen. Anschließend will Vodafone sein Angebot auf andere europäische Länder ausweiten.

Und auch die Telekom mischt mit: Sie hat sich ebenfalls auf Mastercard als Partner festgelegt, will aber ein vollständiges Ökosystem rund um das Bezahlen mit dem Smartphone aufbauen. Die „mobile Brieftasche“ soll das Herzstück des Telekom-Bezahlsystems sein. Kunden können mit dem Smartphone aber nicht nur bezahlen, sondern auch Bahntickets und Konzertkarten kaufen, Rabatte einlösen, Kundenkarten nutzen und vieles mehr. Darüber hinaus erlaubt die Smartphone-Brieftasche laut Telekom auch, weitere von Kunden präferierte Karten zu hinterlegen. In Polen hat der Konzern mit einem Pilotprojekt 2012 angefangen. In Deutschland sind erste Produkte für das erste Halbjahr 2013 geplant. Auch bei diesem Angebot werden weitere europäische Länder folgen.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

ZDNet.de Redaktion

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