Intel fährt Motherboard-Geschäft herunter

Intel teilt mit, dass es nach und nach aus dem Geschäft mit PC-Hauptplatinen aussteigen wird. „Wir haben heute intern kommuniziert, dass das Geschäft mit Desktop-Motherboards im Lauf der nächsten drei Jahre heruntergefahren werden wird“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Grund ist natürlich eine Umorientierung – von traditionellen PCs im Tower-Format hin zu Ultrabooks, Tablets und Smartphones. Intel dazu: „Die internen Fähigkeiten und die Erfahrungen aus 20 Jahren im Mainboard-Geschäft werden umverteilt, um sich entwickelnde neue Formfaktoren anzugehen.“ Solche „Formfaktoren“ dürften überwiegend Mobilgeräte sein, auch wenn Intel neue Desktop-Typen ebenfalls in Aussicht stellt. Und selbst diese – etwa Intels ultrakompaktes NUC-Board oder All-in-One-Systeme – haben ihre Wurzeln im Mobile-Segment.

Mit der Einführung der Prozessorgeneration „Haswell“ in diesem Sommer endet die Entwicklung neuer Desktop-Boards, heißt es weiter. Offenbar ist das Unternehmen bereit, diesen schwindenden Markt Firmen wie Asus und Gigabyte zu überlassen.

Diese Mainboard-Hersteller versorgen nicht nur PC-Assembler mit ihren Hauptplatinen, sondern auch Hobbyschrauber und PC-Spieler, die ihre Hardware selbst tunen, um maximale Leistung herauszuholen. Intel wird diesen Markt auch weiter mit Prozessoren bedienen. „Intel erwartet, dass das breite und kompetente Motherboard-Ökosystem – mit Firmen wie Asus, Gigabyte, MSI und vielen anderen – Intels wachsende Roadmap und große Kundenbasis weltweit voll unterstützen wird.“

Auf Nachfrage teilte der Konzern News.com zusätzlich mit: „Wir tätigen mit unserem K-SKU-Portfolio und den Core-Extreme-Chips der dritten Generation signifikante Investitionen in Plattformen für Computerfreaks.“

Die offizielle Stellungnahme folgte auf Gerüchte, Intel werde ab der Generation Broadwell keine Mainboard-Konnektoren – so genannte Land Grid Arrays – mehr anbieten. Broadwell ist der Codename für die auf Haswell fologende Core-Generation. Intel ist auf das Gerücht nicht ausdrücklich eingegangen. Im Dezember hatte es dazu nur geheißen, man bleibe „in absehbarer Zeit“ doch bei austauschbaren Prozessoren.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit der europäischen Technologie-Geschichte aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago