Facebook hat vergangenes Jahr insgesamt knapp vier Millionen Dollar in Lobbyarbeit investiert. Das entspricht einer Steigerung von 196 Prozent gegenüber den für diesen Zweck aufgewendeten 1,35 Millionen des Vorjahres und stellt zugleich einen neuen Rekord dar.
Allein im Schlussquartal 2012 gab das Social Network 1,4 Millionen Dollar für Lobbyarbeit aus, wie aus seinem offiziellen „Lobbying Report“ hervorgeht. Erstmals überschritt es damit in einem einzelnen Quartal die Millionengrenze. Die 1,4 Millionen sind nur 200.000 Dollar weniger als die kombinierten Ausgaben für die ersten beiden Quartale 2012 zusammen.
Der Trend hin zu immer größeren Investitionen in die Lobbyarbeit dürfte weiter anhalten. Denn Facebook hat eine ganze Liste von Themen, bei denen es auf Unterstützung aus Washington angewiesen ist. Dazu zählen Auslandsbeziehungen, Datenschutzprobleme, Datensicherheit und Online-Werbung. Das Unternehmen versucht auch, die Diskussion um die Einwanderungsreform zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Außerdem treibt es die Ausweitung seiner Nutzerbasis auf Kinder unter 13 Jahren voran, experimentiert mit Techniken zur Gesichtserkennung und verfolgt aggresivere Taktiken bei Online- und mobiler Werbung.
„Unsere wachsende Präsenz in Washington spiegelt unser Versprechen wider, dass wir erklären wollen, wie unsere Dienste funktionieren, welche Anstrengungen wir unternehmen, um unsere mehr als eine Milliarde Nutzer zu schützen, und welchen Wert Innovationen für unsere Wirtschaft haben“, sagte ein Facebook-Sprecher gegenüber News.com.
Bei kritischer Betrachtung könnte man auch sagen, dass Facebook für günstigere Gesetze bezahlt, die ihm mehr Freiheiten beim Umgang mit den Daten seiner Mitglieder einräumen. Diese Meinung vertritt etwa die gemeinnützige Organisation Consumer Watchdog, die politische Ungerechtigkeit aufdecken will. „Google und Facebook wollen uns glauben machen, dass sie sich von anderen Unternehmen unterscheiden. Das tun sie nicht. Sie folgen der verdorbenen Firmentradition in Washington: kaufe, was du willst“, erklärte John M. Simpson, Privacy Project Director bei Consumer Watchdog.
Mit einem Aspekt hat Simpson definitiv recht: Viele IT-Firmen geben immer mehr Geld aus, um ihren Einfluss auf politische Entscheidungsträger auszudehnen und ihre Interessen zu schützen. So hat Google 2012 die Rekordsumme von 16,48 Millionen Dollar investiert, 9,68 Millionen Dollar mehr als im Vorjahr. Dagegen fallen Microsofts Ausgaben von 8,09 Millionen Dollar (2011: 7,34 Millionen) geradezu bescheiden aus. Für Apple scheint Lobbyarbeit weniger wichtig zu sein: Es reduzierte seine Gelder für Washington von 2,26 Millionen Dollar im Jahr 2011 auf 1,97 Millionen Dollar im vergangenen Jahr.
[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]
Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…