Neue Beta von Chrome für Android gibt Zugriff auf experimentelle Funktionen

Google hat eine dritte Betaversion von Chrome 25 für Android veröffentlicht. Sie enthält eine Option, über die sich neue Funktionen wie die 3D-Grafikbibliothek WebGL oder SPDY für schnellere Seitenladezeiten aktivieren lassen.

Den namenlosen Standardbrowser, der seit Jahren mit Android ausgeliefert wurde, hat Google vergleichsweise langsam weiterentwickelt. Doch vor allem seit dem Start des Betachannels von Chrome für Android strebt es einen breiteren Funktionsumfang an. Die Codebasis stammt ganz offensichtlich von der PC-Version von Chrome und ist nicht länger ein separates Projekt, wie es der namenlose Browser war.

Nach Eingabe von chrome://flags/ in der Adresszeile lässt sich WebGL aktivieren (Bild: Stephen Shankland/News.com).

Bei der Ankündigung der neuen Chrome 25 Beta ging Entwickler Jason Kersey ausschließlich auf ein Feature ein: „Support für chrome://flags“. Aber diese Funktion stellt tatsächlich eine Konfigurations-Gateway dar, das die Freischaltung vieler weiterer Optionen erlaubt, typischerweise experimenteller.

Einige, wie HTTP Pipelining zur Beschleunigung der Interaktion zwischen Browser und Server, werden wahrscheinlich nie den experimentellen Status verlassen. Für SPDY wird dies sicherlich nicht zutreffen. Es gilt als Nachfolger von Hypertext Transfer Protocol (HTTP) und ist schneller wie auch sicherer als dieses, da es SSL-Verschlüsselung für alle Verbindungen zum Standard macht. SPDY ist eine der Funktionen, die sich durch Eingabe von chrome://flags/ in der Adresszeile von Chrome aktivieren lassen.

Auch WebGL, eine Low-Level-Schnittstelle für die Nutzung hardwarebeschleunigter Grafik, wird aller Voraussicht nach irgendwann zum Standard werden. Es verspricht einen deutlichen Leistungsschub für Webanwendungen. Sie könnten so mit nativen Apps mithalten, die bereits auf das Interface OpenGL ES zugreifen können, auf dem WebGL basiert.

Viele der anderen schon unter chrome://flags/ aufgelisteten Funktionen stehen hingegen noch nicht zur Verfügung. Hier heiß es lediglich: „Entschuldigung, dieses Experiment ist nicht auf Ihrer Plattform verfügbar.“ Dazu zählen Native Client (NaCl) und Portable Native Client (PNaCl), also Technologien, die es Programmierern ermöglichen, in C oder C++ geschrieben native Anwendungen im Browser lauffähig zu machen. Google hat PNaCl für dieses Jahr angekündigt.

Der mit Chrome für Android eingschlagene Weg ist klar: Google will Mobile Browsing zu einer reichhaltigen Erfahrung machen. Interessierte, die gern mit den neuesten Funktionen experimentieren, können dies mit den Flags-Optionen ab sofort tun. Allerdings warnt Google ausdrücklich davor, dass die experimentellen Features zu Datenverlusten führen sowie Sicherheit und Datenschutz gefährden könnten.

Google warnt vor der Aktivierung von Flags-Funktionen wie WebGL vor möglichen Risiken (Bild: Stephen Shankland/News.com).

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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