VMware meldet Umsatzplus und kündigt Stellenabbau an

VMware hat im vierten Quartal die Erwartungen von Analysten übertroffen. Der Umsatz der EMC-Tochter stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22 Prozent auf 1,29 Milliarden Dollar. Der Non-GAAP-Aktiengewinn kletterte der gestern veröffentlichten Bilanz (PDF) zufolge um 31 Prozent auf 0,81 Dollar. Die Prognosen gingen von einem Überschuss von 0,78 Dollar je Anteilsschein bei Einnahmen von 1,28 Milliarden Dollar aus. Trotzdem will das Unternehmen rund 900 Mitarbeiter entlassen.

Der Non-GAAP-Gewinn, in dem einmalige Kosten nicht enthalten sind, wuchs um 31 Prozent auf 349 Millionen Dollar. Der Überschuss nach GAAP wiederum legte um 3 Prozent auf 206 Millionen Dollar zu. Die operative Marge betrug 19,5 Prozent. Das Geschäftsjahr 2012 beendete VMware mit einem Barvermögen von 4,63 Milliarden Dollar.

Anleger waren von den Zahlen offenbar nicht überzeugt. Im nachbörslichen Handel fiel der Preis der VMware-Aktie um 14,62 Prozent oder 14,37 Dollar auf 83,95 Dollar. Im Verlauf des gestrigen Handelstags hatte das Papier bereits 0,69 Prozent eingebüßt.

Das Geschäftsjahr 2012 schloss der Virtualisierungsspezialist mit einem Umsatz von 4,61 Milliarden Dollar ab. Das entspricht einem Plus von 22 Prozent gegenüber 2011. Die innerhalb sowie außerhalb der USA erwirtschafteten Einnahmen stiegen um jeweils 22 Prozent auf 2,23 beziehungsweise 2,38 Milliarden Dollar. Der Jahresgewinn erhöhte sich um 3 Prozent auf 746 Millionen Dollar.

Lizenzverkäufe steuerten im vergangenen Jahr 2,09 Milliarden Dollar zum Gesamtergebnis bei (plus 13 Prozent). Der Bereich Services erzielte einen Zuwachs von 31 Prozent und setzte 2,52 Milliarden Dollar um.

Im ersten Quartal rechnet VMware mit Einnahmen von 1,17 bis 1,19 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 11 bis 13 Prozent entspricht. Analysten erwarten einen Non-GAAP-Gewinn von 0,75 Dollar bei Einnahmen von 1,25 Milliarden Dollar. Im Geschäftsjahr 2013 soll der Umsatz auf 5,23 bis 5,35 Milliarden Dollar ansteigen (plus 14 bis 16 Prozent).

Der Stellenabbau, den VMware in einer Börsenpflichtmeldung ankündigt, soll Kosten von 70 bis 80 Millionen Dollar verursachen. Darüber hinaus plant der Virtualisierungsspezialist, einige Geschäftsbereiche einzustellen und Standorte zu konsolidieren. Beide Maßnahmen sollen bis zum Jahresende das Ergebnis mit weiteren 20 bis 30 Millionen Dollar belasten.

Laut CEO Patrick Gelsinger soll das Portfolio „rationalisiert“ und einige Ressourcen neu ausgerichtet werden. Ziel sei es, die wichtigsten Wachstumsbereiche zu unterstützen. Dafür sei es auch notwendig, zielgerichtet die Zahl der Beschäftigten zu reduzieren.

In den vergangenen drei Jahren stellte VMware rund 6700 neue Mitarbeiter ein. Auch 2013 soll sich die Zahl der Beschäftigten insgesamt erhöhen. Bis zum Ende des Fiskaljahres will das Unternehmen 1000 neue Stellen schaffen. „Unser ehrgeiziges Ziel ist es, das größte Unternehmen für Infrastruktur-Software dieses Jahrzehnts zu werden – 10 Milliarden Dollar und mehr“, ergänzte Gelsinger.

[mit Material von Andrew Nusca, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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