Yahoo meldet erstes Umsatzplus seit vier Jahren

Yahoo hat im vierten Quartal 2012 bei Umsatz und Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Einnahmen stiegen auf GAAP-Basis um 2 Prozent auf 1,35 Milliarden Dollar. Yahoo konnte damit erstmals seit vier Jahren wieder einen Umsatzzuwachs vorweisen, wie CEO Marissa Mayer in einer Erklärung hervorhob.

Der Nettogewinn betrug 272 Millionen Dollar. Er sank im Jahresvergleich aufgrund der mit Yahoos Rückzug aus Südkorea verbundenen Kosten um 8 Prozent, übertraf aber dennoch die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Sie hatten zudem einen deutlichen Umsatzrückgang prognostiziert. Die überraschenden Zahlen führten zu einem nachbörslichen Kursanstieg um bis zu 4 Prozent, der dann aber wieder auf 1 Prozent zurückging.

Yahoo-CEO Marissa Mayer (Bild: Stephen Shankland / CNET.com)

Mit Displaywerbung erzielte Yahoo einen Umsatz von 591 Millionen Dollar nach GAAP und damit 3 Prozent weniger als im vierten Quartal 2011. Die Schwäche in der Displaywerbung, die rund 40 Prozent zu den Gesamtumsätzen beiträgt, überraschte einige Analysten und führte zu kritischen Anmerkungen. Beim Umsatz mit Suchwerbung legte die Internetfirma hingegen um 4 Prozent auf 482 Millionen Dollar zu.

„Im Jahr 2012 hat Yahoo zum ersten Mal in vier Jahren einen Umsatzzuwachs erzielt, der im Jahresvergleich 2 Prozent betrug“, kommentierte Marissa Mayer die Quartalsergebnisse. „Während des Quartals kamen wir mit der Erweiterung unseres Managementteams voran und gingen entscheidende Partnerschaften ein, unter anderem mit NBC Sports und CBS Television. Wir konnten für grandiose mobile Erfahrungen mit Yahoo Mail und Flickr sorgen. Gleichzeitig fand eine gewaltige interne Umgestaltung statt, was Unternehmenskultur, Engagement und Management betrifft.“

Während einer Telefonkonferenz sprach die Yahoo-Chefin von einer erheblich verbesserten Moral im Konzern sowie einem „weltweit deutlich geringeren Abgang von Yahoo-Mitarbeitern“. Sie wies zudem auf kürzliche Produkteinführungen insbesondere im Mobilbereich hin. Die mobile Flickr-App hob sie besonders hervor – sie hätte zu einer 25-prozentigen Zunahme der Fotos geführt, die täglich von den Nutzern hochgeladen, betrachtet und geteilt würden. „Das war ein großer Gewinn für Yahoo und unsere engagierten Nutzer.“

Seit Marissa Mayer im Juli 2012 als Yahoo-CEO übernahm, stieg der Aktienkurs des Unternehmens um rund 30 Prozent. Sie hat die Anleger offenbar nicht nur durch ihre Erfahrungen als ehemalige Google-Führungskraft, sondern auch durch ihre Konzepte für den Yahoo-Umbau überzeugt. Sie wollte von Anfang an Produkte in den Mittelpunkt stellen und setzt auf eine Mobilstrategie. Einen schnellen Turnaround erwartet aber auch sie nicht, sondern einen „mehrjährigen Marsch zu mehr Wachstum“.

[mit Material von Charles Cooper, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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