LG Electronics hat im vierten Quartal 2012 einen Nettoverlust von 468 Milliarden Won (315 Millionen Euro) verzeichnet. Grund für den Fehlbetrag ist die von der Europäischen Union im Dezember wegen Preisabsprachen verhängte Kartellstrafe. Der Umsatz sank der gestern veröffentlichten Bilanz (PDF) zufolge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,2 Prozent auf 13,5 Billionen Won (9,1 Milliarden Euro).
Der operative Gewinn, in dem die Kartellstrafe nicht enthalten ist, erhöhte sich um 25 Prozent auf 107 Milliarden Won (71,9 Millionen Euro). Nach Unternehmensangaben beflügelten Rekord-Smartphoneverkäufe von 8,6 Millionen Stück (plus 23 Prozent) das Geschäft. Insgesamt setze LG im vergangenen Quartal 15,4 Millionen Mobiltelefone ab, 7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Einnahmen der Mobilsparte kletterten um 15 Prozent auf 2,81 Billionen Won (1,9 Milliarden Euro). Außerdem habe man seine Kundenbasis für „Premium-4G-Geräte“ wie das Optimus G im Dezemberquartal ausgebaut, so LG. 2013 werde man vom wachsenden LTE-Markt in Europa sowie in Schwellenländern profitieren.
LGs Sorgenkind ist weiterhin der Bereich Home Entertainment, zu dem vor allem Fernsehgeräte gehören. Die operative Marge sank gegenüber dem vierten Quartal 2011 um 2,2 Punkte auf 0,3 Prozent, was LG mit fallenden Durchschnittspreisen, zunehmender Konkurrenz und dem schwachen Yen begründet. 2013 rechnet das Unternehmen mit einer leicht steigenden Nachfrage nach LCD-Fernsehern. Darüber hinaus sollen der High-End-Markt mit OLED- und Ultra-HD-Fernsehern sowie 3D- und Smart-TVs eine Wende bringen.
Das gesamte Geschäftsjahr 2012 schloss LG mit einem Nettogewinn von 91 Milliarden Won (61 Millionen Euro) bei Einnahmen von 50,96 Billionen Won (34 Milliarden Euro) ab. 2011 hatte die Bilanz noch einen Fehlbetrag von 433 Milliarden Won (291 Millionen Euro) sowie einen Umsatz von 54,3 Billionen Won (36 Milliarden Euro) ausgewiesen.
Die EU hatte im Dezember eine Geldstrafe von 492 Millionen Euro gegen LG verhängt. Es soll zusammen mit Philips, Panasonic, Samsung und Technicolor die Preise für Kathodenstrahlbildröhren (CRT) für Computer-Monitore und Fernseher abgesprochen haben. Insgesamt müssen die beteiligten Firmen mehr als 1,4 Milliarden Euro Strafe zahlen. Panasonic will gegen die Entscheidung vorgehen.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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