Zuckerberg: „Wir werden kein Mobiltelefon bauen“

Facebook-CEO Mark Zuckerberg hat erneut beteuert, dass die anhaltenden Gerüchte um ein kommendes Facebook-Smartphone keine Grundlage haben. Er halte es stattdessen für wichtig, auf möglichst allen mobilen Geräten vertreten und dort möglichst tief integriert zu sein. Zuckerberg stellte außerdem die überraschend gestiegenen Einnahmen aus mobiler Werbung heraus, die zur 40-prozentigen Umsatzsteigerung im vierten Quartal beitrugen.

„Es wäre nicht die richtige Strategie, ein integriertes System aufzubauen“, argumentierte er während einer Telefonkonferenz zu den aktuellen Quartalszahlen. „Nehmen wir an, wir verkaufen 10 Millionen Stück – das entspräche einem Prozent der Nutzer. Wen würde das interessieren?“

Facebook-CEO Mark Zuckerberg (Bild: James Martin / CNET.com)

Für das Social Network sinnvoller sei eine tiefe Verwurzelung in den heute verbreiteten Smartphone-Betriebssystemen. „Eine Milliarde Menschen nutzen unsere Produkte, und wir müssen uns darum bemühen, dass Facebook gut ist auf allen Geräten, die sie im Gebrauch haben“, sagte er. „Ich glaube, wir werden uns vor allem darauf konzentrieren, tiefer und tiefer zu gehen, statt nur eine App mit der heute gängigen Funktionalität zu schaffen.“

Finanzchef David Ebersman hob den mobilen Anteil an den Werbeeinnahmen im vierten Quartal hervor: „Vor ein paar Quartalen machte der Mobilumsatz null Prozent unserer Werbeeinnahmen aus. Jetzt sind wir bei 23 Prozent und glauben, dass wir noch eine Menge Wachstum vor uns haben.“

Zuckerberg ergänzte: „Es ist nicht mehr zu bestreiten, Facebook ist ein mobiles Unternehmen.“ Er berichtete von einer Zunahme der monatlich aktiven Mobilnutzer um 57 Prozent im Jahresvergleich. Erstmals in seiner Geschichte habe Facebook mehr täglich aktive mobile Nutzer als Desktop-Nutzer verzeichnet.

Das Social Network war offenbar selbst überrascht, dass seine Mitglieder die mobile Werbung nicht als zu aufdringlich empfanden und den Dienst weiterhin wie gewohnt nutzten. „Unsere mobilen Einnahmen hat vor allem vorangebracht, dass es das Engagement auf Facebook kaum beeinträchtigte, während wir Inserate im Newsfeed auslieferten“, stellte der Facebook-Chef fest. In der Folge konnte Facebook mehr gesponserte Anzeigen im Newsfeed der Anwender unterbringen und schneller als erwartet höhere Einnahmen erzielen. Noch im Herbst hatte COO Sheryl Sandberg befürchtet, noch viel tun zu müssen, „um diese Anzeigen besser und wertvoller zu machen“.

Während die mobile Werbung mehr zu den Gewinnen beitrug als erwartet, sorgten die deutlich gestiegenen Kosten für eine gesunkene operative Marge, irritierte Investoren und einen schwankenden Aktienkurs im nachbörslichen Handel. Für Forschung und Entwicklung fielen im vierten Quartal 19 Prozent der Kosten an, während es im Vorjahreszeitraum noch 11 Prozent waren.

Zuckerberg kündigte außerdem weitere hohe Ausgaben für Produkte und Mitarbeiter im laufenden Jahr an. Er erwartet, dass die Kosten schneller als die Einnahmen wachsen. „Das bedeutet, dass wir in diesem Jahr nicht auf die Maximierung unserer Gewinne hinarbeiten“, sagte er.

[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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