Nokia erhält EU-Fördergelder für Graphen-Forschung

Nokia gehört zu den Empfängern von Fördergeldern der Europäischen Union, die die Graphen-Forschung weiterbringen sollen. Über zehn Jahre hinweg soll das Programm Future and Emerging Technologies (FET) bis zu einer Milliarde Euro dafür bereitstellen. Das an den Forschungen beteiligte „Graphene Flagship Consortium“ besteht aus 74 Partnern innerhalb der EU, zu denen akademische Einrichtungen ebenso wie Unternehmen verschiedenster Branchen gehören.

Nokia vertritt dabei die Bereiche Elektronik und Mobile, wie das Unternehmen in einem Blogeintrag mitteilt. „Nokia ist stolz darauf, mit diesem Projekt verbunden zu sein, und wir sind tief verwurzelt in diesem Bereich – wir begannen schon 2006 mit Graphen zu arbeiten“, erklärte dazu Nokia-CTO Henry Tirri. „Seither haben wir mehrere Felder in modernen Computing-Umgebungen ermittelt, in denen dieses Material nützlich sein kann. Wir haben schon vielversprechende Ergebnisse, aber die größten Innovationen stehen noch bevor, wie ich glaube.“

Modell einer Graphenschicht (Bild: Schwedische Akademie der Wissenschaften)

Die Entdeckung von Graphen im Jahr 2004 wurde 2010 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Graphene sind einlagige Kohlenstoffschichten mit extremen Eigenschaften. Aufgrund der hohen elektrischen Leitfähigkeit geht die Forschung der Frage nach, ob Graphen Silizium als Transistormaterial ablösen könnte. Das zweidimensionale Material verbindet außerdem eine extreme Stärke mit elastischem Verhalten. Zu den erwarteten vielversprechenden Anwendungen gehören Kommunikation in hoher Bandbreite oder auch eine neue Generation von Low-Cost-Smartphones und TV-Bildschirmen.

„Wir haben den kritischen Punkt erreicht, was Graphen angeht“, erklärte Jani Kivioja, Leiter des Nokia-Forschungszentrums. „Wir sehen den Beginn einer Graphen-Revolution vor uns. Als wir herausfanden, wie sich Eisen zu niedrigen Kosten herstellen lässt, führte das zur industriellen Revolution. Dann war es das Silizium. Jetzt ist die Zeit für Graphen gekommen.“

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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