Drei Viertel der Anbieter von Informationstechnik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik in Deutschland rechnen im ersten Halbjahr mit steigenden Umsätzen. 14 Prozent gehen von stabilen Erlösen aus und 11 Prozent rechnen mit einem Rückgang. Das geht aus einer aktuellen Konjunkturumfrage des Bitkom in der ITK-Branche hervor.
Der Bitkom-Branchenindex verbessert sich gegenüber dem Vorquartal von 41 auf 64 Punkte. Er liegt damit deutlich über dem Ifo-Index für die Gesamtwirtschaft. Im ersten Quartal 2012 hatte er bei 63 Punkten gestanden.
„Die Hightech-Branche war und ist ein Wachstumsmotor für Deutschland. Sie wird in diesem Jahr deutlich stärker wachsen als die Wirtschaft insgesamt. Als Querschnittstechnologie hat IT eine herausragende Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit fast aller anderen Branchen. Die Zuversicht der Bitkom-Unternehmen ist ein gutes Signal für die gesamte Volkswirtschaft“, kommentierte Bitkom-Präsident Dieter Kempf die Umfrageergebnisse.
Besonders optimistisch blicken Softwarehäuser sowie Anbieter von IT-Dienstleistungen in die Zukunft: Sie gehen zu 87 respektive 82 Prozent von Umsatzsteigerungen aus. Diese sollen aus dem ungebrochenen Boom bei Smartphones und Tablets mit steigendem Bedarf an mobilen Lösungen sowie der weiter hohen Nachfrage nach Cloud-Computing resultieren. Auch bei den zuletzt skeptischeren Herstellern von Hardware und Kommunikationstechnik überwiegt laut Bitkom wieder der Optimismus: 69 beziehungsweise 61 Prozent rechnen für das erste Halbjahr mit steigenden Erlösen.
Für das Gesamtjahr 2013 erwarten 78 Prozent der befragten Unternehmen steigende Einnahmen und 7 Prozent einen Umsatzrückgang. Das könnte sich auch positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken: Mehr als jedes zweite Unternehmen (57 Prozent) will im Laufe des Jahres Personal einstellen, nicht einmal jedes zehnte (9 Prozent) befürchtet einen Stellenabbau.
„Die bevorstehende CeBIT dürfte angesichts dieser Zahlen der Auftakt für ein sehr gutes IT-Jahr werden“, sagte Kempf. Getragen werde diese Zuversicht vor allem durch bessere Geschäfte mit Dienstleistern und der Industrie. 72 respektive 70 Prozent der ITK-Unternehmen rechnen in diesen Zielmärkten mit steigenden Umsätzen. Positiv sind die Aussichten auch mit Blick auf den Handel (60 Prozent) und den öffentlichen Sektor (56 Prozent). Etwas zurückhaltender sind die Erwartungen beim Geschäft mit Privatkunden (44 Prozent).
Größtes Problem der Branche bleibt laut Bitkom der Fachkräftemangel. Rund jedes zweite ITK-Unternehmen (53 Prozent) bezeichnet unverändert die Fachkräftesituation als behindernd für das eigene Geschäft. Verbessert haben sich verglichen mit dem Jahresende 2012 die Exportnachfrage sowie die Finanzierungssituation. Nannten damals noch 18 Prozent die Exportnachfrage und 15 Prozent die Finanzierungssituation als behindernd für das eigene Unternehmen, so sind es jetzt nur noch 8 beziehungsweise 9 Prozent.
Der Bitkom befragt halbjährlich seine Mitglieder und weitere Unternehmen der ITK-Branche zur aktuellen Geschäftsentwicklung und zu ihren Erwartungen für die nahe Zukunft. Der Bitkom-Branchenindex errechnet sich aus dem Saldo der positiven und negativen Umsatzentwicklung für das jeweils laufende Halbjahr.
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