Microsofts „Blue“ ist offenbar mehr als ein reines Windows-Update

„Blue“ steht offenbar nicht einfach für die nächste Version von Windows, sondern ist zugleich Codename für wesentliche Plattform-Updates für Windows Phone, Windows Server und Windows Services. Diesen Hinweis bekam die langjährige Microsoft-Beobachterin und ZDNet.com-Autorin Mary Jo Foley von einer Quelle, die nicht genannt werden wollte, ihr aber als äußerst zuverlässig bekannt ist. Die Welle von Aktualisierungen soll dabei nicht unbedingt am gleichen Tag, aber in einem überschaubaren Zeitraum erfolgen.

Seit Monaten kursieren Gerüchte, dass Microsofts Windows-Client-Team unter dem Codenamen „Blue“ an seinem ersten Feature-Pack-Update für Windows 8 arbeitet. Mit ihm soll im Sommer oder Herbst dieses Jahres zu rechnen sein. Foleys Informationen zufolge bezeichnet Microsoft mit Blue aber auch die kommenden Plattform-Aktualisierungen für Windows Phone, Windows Server sowie Windows Services wie SkyDrive und Hotmail.

Vor der Blue-Welle soll es für Windows 8, Windows RT, Windows Services und Windows Phone noch kleinere Aktualisierungen, Firmware-Updates und auch neue Features geben. Blue aber stellt eine für Microsoft völlig neue Herangehensweise an die Entwicklung und Markteinführung von Software und Diensten dar. Während sich zuvor viele Entwicklerteams auf wesentliche Plattform-Updates im Abstand von zwei oder drei Jahren konzentrierten, sollen sie ihre Plattformen in Zukunft jährlich und in Abstimmung mit anderen Teams erneuern.

Das bedeutet insbesondere bei Windows eine große Herausforderung für die Entwickler, die bislang nach jahrelanger Vorarbeit eine RTM-Version (Release to Manufacturing) auslieferten. Die OEM-Hersteller wiederum benötigten meist Monate, um diese zu testen, an ihre Hardware anzupassen und schließlich in den Markt zu bringen. Microsoft will angeblich versuchen, Blue sehr viel schneller zu den Nutzern zu bringen – möglicherweise über den Windows Store.

Über bestimmte neue Features kommender Produkte und Dienste der Blue-Welle war noch nichts zu erfahren. Zu erwarten seien aber Optimierungen der Benutzererfahrung, neue Tools für Softwareentwickler sowie neue Versionen von Internet Explorer und anderen Anwendungen. Der Informant berichtete auch von einigen Kernel- und Treiber-Aktualisierungen, um Akkulaufzeit und Performance zu verbessern.

Priorität soll jedoch die Rückwärtskompatibilität mit Windows 8 und Windows Phone 8 genießen. Windows 9 scheint auch noch auf der Roadmap zu sein, aber ohne einen eindeutigen Termin. Eine Erklärung dafür könnten die wiederholten Aussagen hochrangiger Microsoft-Manager liefern, nach denen Windows 8 für weit mehr als eine Saison vorgesehen ist. Das ergäbe mehr Sinn, wenn zunächst Blue und weitere jährliche Updates für Windows 8 kommen, bevor mit Windows 9 und Windows 10 weitergezählt wird.

[mit Material von Mary Jo Foley, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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