Steve Wozniak: Apple hängt bei Smartphone-Features hinterher

Apple-Mitgründer Steve Wozniak hat in einem ausführlichen Interview mit der Wirtschaftswoche aus den frühen Tagen Apples berichtet, aber auch Kritik an derzeitigen Produkten des iPhone-Herstellers geübt. „Momentan sind wir meiner Meinung nach im Smartphone-Geschäft mit den Features etwas hinterher“, sagte er. „Andere haben aufgeschlossen. Aber gerade deswegen, weil sie momentan großartige Produkte machen.“

Mit „wir“ sprach er von Apple, mit dem er sich nicht nur als Mitarbeiter Nummer 1 verbunden fühlt. Als „eine Art symbolischer Verbundenheit“ empfindet er, dass er noch immer offiziell bei Apple für einen „zwar eher kleinen Lohn“ angestellt ist. Das hat ihn allerdings noch nie daran gehindert, auf seine gewohnt freimütige Art auch Kritik an aktuellen Entwicklungen zu äußern.

Steve Wozniak (Bild: James Martin / News.com)

Im Oktober warf er Apple vor, es sei arrogant geworden und ignoriere Bedürfnisse seiner Kunden. In einem Video-Interview beklagte er später Apples nachlassende Kreativität und sorgte sich darum, dass das Unternehmen zurückfallen könnte. Microsoft sei heute vielleicht innovativer als Apple, da seine Forschung zu großen Fortschritten bei der Spracherkennung geführt habe.

Diesmal fiel Wozniaks Kritik etwas zurückhaltender aus. Während er im letzten Jahr erhebliche Schwächen bei Apples „intelligentem Assistenten“ Siri monierte und Android für seine weit bessere integrierte Sprachsteuerung lobte, stellte er seiner Kritik nun freundliche Worte für Apple voran. „Ich liebe Siri“, sagte er. „Der Umgang wird auch immer besser. Aber manchmal ist es immer noch hart, die Dinge zu erfahren, die man eigentlich erfragen will.“

Sich selbst sieht „Woz“ nach wie vor als „jemand, der mit Dingen die Welt verändern will“. Es motiviere ihn, sich technische Lösungen auszudenken und mit ihrer Eleganz zu beeindrucken. Auch den Apple II, der das Unternehmen erfolgreich machte, habe er für seinen eigenen Spaß ersonnen. „Steve sah es und war sofort überzeugt, dass man damit Geld machen könnte. Und dank des Apple II konnten wir Gelder bei Investoren einsammeln. Wir waren beide das ideale Team.“

Steve Wozniak hofft darauf, dass Apple auch nach Steve Jobs‘ Tod von Managern geprägt wird, die sich bei ihren Entscheidungen von der Apple-Kultur der Vergangenheit leiten lassen: „Ich hoffe, dass das Streben nach den stets besten Produkten für seine Kunden erhalten bleibt.“

[mit Material von Chris Matyszczyk, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Balkonkraftwerk mit Speicher: Lohnt sich die Investition wirklich?

Ein Balkonkraftwerk mit Speicher ermöglicht es, den Eigenverbrauchsanteil deutlich zu erhöhen und Solarstrom auch dann…

14 Stunden ago

Kritische Sicherheitslücke in Microsoft Windows entdeckt

ESET-Experten warnen vor Zero-Day-Exploit, der die Ausführung von schadhaftem Code erlaubt.

2 Tagen ago

Malware-Ranking: Trojaner AsyncRat in Deutschland auf dem Vormarsch

Die höchste Verbreitung erzielt die auf Datendiebstahl ausgerichtete Malware Androxgh0st. Bei den Ransomware-Gruppen liebt Clop…

3 Tagen ago

Forscher entwickeln vernetzte Immersive-Lösungen

Fraunhofer arbeitet an einer Plattform, die 360°-Live-Streams an mehrere Spielstätten überträgt und den Besuchern Interaktionsmöglichkeiten…

3 Tagen ago

Dritte Beta von Android 16 veröffentlicht

Die kommende Version von Googles Mobilbetriebssystem erreicht Plattform-Stabilität. Damit ist die Entwicklung der APIs von…

3 Tagen ago

Intel ernennt Lip-Bu Tan zum neuen CEO

Der Manager war bis August 2024 Mitglied des Board of Directors von Intel. Der derzeitige…

3 Tagen ago