Australische Gesetzgeber haben Apple, Microsoft und Adobe Systems vorgeladen, damit sie die im Vergleich zu anderen Ländern deutlich höheren Preise ihrer Produkte in Australien erklären. Die förmliche Vorladung erfolgte durch den Ausschuss für Infrastruktur und Kommunikation des Repräsentantenhauses.
Alle drei Unternehmen hatten sich zuvor geweigert, freiwillig eine Erklärung zu ihrer Preispolitik in einer öffentlichen Befragung abzugeben. „Diese Vorladung ist ein wichtiger Schritt – aber wir wären besser nicht dazu gezwungen gewesen“, erklärte der Labor-Abgeordnete Ed Husic. „Diese Firmen hätten kooperieren und zu mehr Offenheit und Transparenz hinsichtlich ihrer Preisbildung bereit sein sollen. Es ist wohl ein weltweit erstmaliger Vorgang, wenn diese IT-Firmen vom australischen Parlament aufgefordert werden, zu erklären, warum sie die Preise ihrer Produkte in Australien so viel höher ansetzen als in den USA.“
„Die Australier begreifen, dass wir abgezockt werden“, kommentierte Alan Kirkland, Chef des Verbraucherverbands Choice. „Wir halten es für überfällig, dass diese Unternehmen das zur Kenntnis nehmen und im australischen Markt faire Preise ansetzen.“
Der Parlamentsausschuss hat eine öffentliche Anhörung für den 22. März in Canberra angesetzt. Die Vorladungen erfolgten im Rahmen einer parlamentarischen Untersuchung, die im April letzten Jahres begann und der Frage nachgeht, warum Verbraucher in Australien für Software-Downloads mehr als in anderen Ländern bezahlen müssen. Für besonderes Aufsehen hatte dabei die Ankündigung Adobes gesorgt, für seine Creative Suite in Australien mehrere Hundert Dollar mehr als in den USA zu verlangen.
„Adobe wird mit dem Ausschuss kooperieren, wie wir es schon seit Beginn der Untersuchung getan haben“, erklärte ein Adobe-Sprecher gegenüber ZDNet Australia. Apple und Microsoft gaben keine Stellungnahme zu ihren Vorladungen ab.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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