Apple erhält angeblich von Google in diesem Jahr knapp eine Milliarde Dollar, damit es dessen Suche auf seinen iOS-Geräten als Standardeinstelung verwendet. Davon geht zumindest Morgan-Stanley-Analyst Scott Devitt in seinem aktuellen Report „The Next Google Is Google“ aus, wie Business Insider berichtet.
Devitt erwartet, dass Googles Suchgeschäft weiterhin Wachstumspotenzial hat. Auch die Videoplattform Youtube biete dem Internetkonzern noch reichlich Möglichkeiten, Milliardenumsätze durch Werbung zu generieren. Bis 2020 könnte Youtube weltweit 20 Milliarden Dollar aus TV-Werbeausgaben erhalten, so die Prognose.
Im Gegensatz zu einigen Analysten-Kollegen glaubt Devitt nicht, dass Apple und Google eine Umsatzbeteiligung vereinbart haben. Er geht vielmehr davon aus, dass Apple pro verkauftem iOS-Gerät einen festen Betrag von Google erhält.
In Hinblick auf Googles Mobilgeschäft stellt Devitt fest, dass der Suchkonzern künftig noch mehr für die Voreinstellung seiner Suche auf iOS-Geräten ausgeben wird. Die Summe steige von Jahr zu Jahr an.
Einige Investoren machen sich bereits Sorgen, dass die Traffic Acquisition Costs (TAC), die Google an seine Partner wie Apple abführen muss, mit der Zeit explodieren könnten. Devitt ist hingegen der Ansicht, dass sie pro Jahr nur um rund 5 Prozent steigen werden. Apples Anteil daran betrage etwa 30 bis 35 Prozent.
Im vergangenen Jahr beliefen sich die von Google an Apple abgeführten TAC dem Morgan-Stanley-Analysten zufolge auf 701 Millionen Dollar. Bis 2017 sollen sie auf 1,8 Milliarden Dollar klettern – wenn die Zahl der verkauften iOS-Geräte sich bis dahin von 223 auf 449 Millionen erhöht. Dann wachse die TAC-Rate pro iOS-Gerät von 3,20 Dollar im Jahr 2012 auf 4 Dollar im Jahr 2017.
Für Google dürfte dies ein gutes Geschäft sein. Devitt schätzt, dass der Internetkonzern 95 Prozent des mobilen Suchmarkts kontrolliert, zumindest in den USA, Großbritannien und dem restlichen Westeuropa. Die eine Milliarde Dollar pro Jahr für ein Monopol in einer der lukrativsten Online-Branchen weltweit erscheint gut angelegt. Und als Standardsuche auf Apples iOS-Geräten könnte es auch weitere Märkte wie Japan, andere Teile Asiens und Osteuropa erobern.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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