Google will den in Frankreich mit Verlegern ausgehandelten Vergleich nicht auf andere europäische Länder übertragen. Das hat ein Sprecher des Suchkonzerns im Gespräch mit TechCrunch gesagt. „Obwohl wir immer gerne mit Verlegern über neue Ideen sprechen, um Besucherzahlen, Engagement und Einnahmen zu steigern, haben wir derzeit nicht vor, außerhalb Frankreichs einen Fonds zu schaffen.“
In Frankreich hatte Google Anfang des Monats eingewilligt, 60 Millionen Euro in einen Technologiefonds einzuzahlen, der Innovationen im Digital Publishing fördern soll. Außerdem will Google den Verlegern zu steigenden Online-Werbeeinnahmen durch Nutzung seiner Dienste AdSense, AdMob und AdExchange verhelfen. Die Verleger verzichten dafür auf die von ihnen geforderte „Link-Steuer“.
Eine ähnliche Einigung erzielte Google im Dezember auch in Belgien. Dort sagte das Unternehmen ebenfalls zu, mit Verlegern zusammenzuarbeiten, um mithilfe seiner Werbetechnologien deren Online-Umsätze zu erhöhen. Einen Technologiefonds wie in Frankreich gibt es in Belgien jedoch nicht.
Was den französischen Markt von anderen Ländern in Europa unterscheidet, wollte Google in den Interview nicht darlegen. In dem Blogeintrag, in dem Google den Vergleich ankündigt, heißt es lediglich, der Fonds baue auf 2011 gemachte Zusagen auf, die Investitionen in Frankreich zu verstärken. Ein Beispiel dafür ist ein von Google gegründetes Kulturinstitut in Paris.
In Deutschland liegt derzeit ein Gesetzentwurf dem Bundestag vor, der das Urheberrecht auf Textauszüge aus Artikeln ausweiten soll, die beispielsweise in Google News angezeigt werden. Firmen wie Google müssten dann für die Lizenzierung dieser sogenannten „Snippets“ bezahlen. Das Unternehmen leistet hierzulande erhebliche Lobbyarbeit gegen den Entwurf. Es argumentiert, dass es das neue Leistungsschutzrecht deutlich schwerer machen werde, im Internet Informationen zu finden.
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