KDE-Entwickler: „Canonical macht für Ubuntu Phone leere Versprechungen“

Mark Shuttleworth, Gründer des Ubuntu-Projekts und Chef von dessen Sponsor Canonical, hat Vorwürfe zurückgewiesen, dass Canonical die Community mit der Aussage täusche, eine universelle Version von Ubuntu für PCs, Smartphones, Fernseher und Tablets mit einer einheitlichen Codebasis zu liefern. Die Kritik kam von Aaron Seigo, einem führenden Entwickler der Desktopumgebung KDE, der Zweifel an Canonicals Versprechungen äußerte.

Ubuntu-Smartphones versprechen eine stark vereinfachte Bedienung mit Touchgesten (Bilder: Canonical).

Seigo, der Ubuntu Phone an sich für eine gute Sache hält, schreibt auf Google+: „Canonical macht leere Versprechungen … Unity [Ubuntus Standard-Oberfläche] nutzt derzeit überhaupt kein QML; Ubuntu Phone ist reines QML. Also, nein, es ist nicht derselbe Code, es ist nicht die scheinbar geräteübergreifende Technologiebrücke, wie sie behaupten.“

Weiter führt Seigo aus: „Unbegründete Versprechungen in dieser Sache zu machen, ist meiner Meinung nach ethisch schwach. Aber was hier wirklich enttäuschend ist, ist, dass der Open-Source-Community ein Märchen erzählt wird in der Hoffnung, dass sie es glaubt und in der Folge Canonical unterstützt … was letztlich auf die Vortäuschung falscher Tatsachen hinausläuft.“ Die Unterstützer des Projekt seien „betrogen worden“.

Seigos Kritik löste eine Diskussion aus, inwiefern Canonical wirklich versucht, eine universelle Linux-Distribution zu entwickeln. Seigo beharrte dabei auf seinem Standpunkt: „Im Augenblick behauptet Canoncial Dinge, die es nicht liefern kann.“ Unter anderem verspricht der Ubuntu-Sponsor, dass Entwickler ihre Anwendungen weder unterschiedlich packen noch für jede Plattform neu kompilieren müssen.

Shuttleworth erklärte auf Nachfrage von ZDNet.com zu den Vorwürfen: „Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, wird es eine Ubuntu-Codebasis für alle vier Erfahrungen geben: den Desktop, das Smartphone, das Tablet und den Fernseher. Und der Binärcode einer einzelnen Anwendung wird derselbe können. Es ist nicht kompliziert; Es hat keinen Sinn, bei der Formulierung Haarspalterei zu betreiben.“

Ubuntus Community-Manager Jono Bacon fügte hinzu: „Ich stimme Mark zu; Ich denke, die Vision ist ziemlich klar, und ich bin nicht sicher, ob die Eröffnung einer Debatte auf Google+, bei der Aussage gegen Aussage steht, der beste Schritt nach vorne ist. Ich möchte stattdessen Aaron lieber einladen, sich an unserer Entwickler-Community zu beteiligen, um die Umsetzung dieser Vision zu diskutieren.“

Mit Erscheinen der Developer Preview von Ubuntu für Smartphones werden sich Entwickler selbt ein Bild davon machen können, inwiefern Canonical seine Versprechungen halten kann. Die Images und der Open-Source-Code für Samsungs Galaxy Nexus und LGs Nexus 4 sollen ab 21. Februar verfügbar sein. Erste Mobiltelefone mit Ubuntu werden Shuttleworth zufolge im Oktober in den Handel kommen.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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