Das US Patent and Trademark Office (USPTO) hat einen Patentantrag für Google Glass veröffentlicht, der eine Computerbrille umfassend und bis in die kleinsten Details beschreibt. Der bereits im August 2011 eingereichte Antrag enthält auch Hinweise auf alternative Projektionstechniken, die in späteren Jahren zum Einsatz kommen könnten.

Der Antrag gilt einem „elektronischen Gerät mit einem Gestell, das am Kopf eines Nutzers zu tragen ist“. Ausführliche Passagen gelten selbst Bügeln und Steg des Brillengestells. Als Grund für seine eigene Herangehensweise nennt Google die Nachteile anderer Geräte, die ebenfalls Videos oder Bilder für einen einzelnen Nutzer darstellen.

Illustration aus dem Patentantrag (Bild: Google / USPTO)

Ein Head-Mounted Display (Videobrille oder VR-Helm) behindere fast immer die Sicht des Trägers auf seine Umwelt oder andere Bildquellen, steht im Antrag. Ein Heads-up-Display dagegen, das ein Bild über die beobachtete Umgebung legt, sei vielfach begrenzt in Tragekomfort und Funktionalität. Beide seien zudem passiv und lieferten Video und Audio ausschließlich von externen Quellen. Laut Google waren daher „weitere Fortschritte bei solchen tragbaren Geräten mit integrierten Displays erforderlich“.

Das Wort „alternativ“ taucht besonders häufig in der Patentbeschreibung auf, um andere mögliche Varianten eines Brillencomputers zu beschreiben. So wird beispielsweise die Befestigung innerhalb einer „am Kopf befestigten Helmstruktur“ angesprochen und zugleich erwähnt, dass es „noch weitere Möglichkeiten“ gibt. Wie aus Star-Trek-Episoden erscheinen weitere genannte Alternativen für die Bildprojektion. Eine Geräteversion könnte demnach eine Laser- oder LED-Quelle einsetzen, um „ein Rasterbild direkt auf die Retina von einem oder mehr Augen des Nutzers zu zeichnen“.

Google-Mitgründer Sergey Brin trägt Glass (Bild: James Martin / CNET.com)

Google könnte sich mit diesen umfangreichen und breit formulierten Patentansprüchen vor Nachahmern zu schützen versuchen. Naheliegend ist aber auch die Absicht, potenzielle Patentstreitigkeiten von vornherein zu vermeiden, wie sie den Smartphonemarkt prägen.

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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