Nach langen Verzögerungen will die ICANN in diesem Jahr eine größere Anzahl neuer generischer Top Level Domains (gTLDs) freigeben. Domain-Endungen wie .cadillac, .vegas und .music werden etablierte TLDs wie .com, .net, .org oder .de ergänzen.
Bewerbungen gab es für insgesamt über 1400 neue Endungen, und hunderte sollen ab Mitte dieses Jahres zur Verfügung stehen. Zuerst sollen Endungen in Chinesisch und anderen nicht englischen Sprachen berücksichtigt werden, gefolgt von englischsprachigen Endungen, für die es jeweils nur einen Bewerber gab. Unter ihnen befinden sich von Firmen beanspruchte Markennamen wie .cadillac und .aetna, regionale Bezeichnungen wie .vegas und .quebec, aber auch allgemeine Begriffe wie .like und .vacation.
Länger zu warten ist laut AP auf begehrte Endungen wie .shop, .store, .music und .app. Für sie gab es mehrere Interessenten, die sich zunächst untereinander einigen müssen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, ist eine Auktion vorgesehen. Markeninhaber erhalten die Chance, ihre Domains für freigeschaltete Endungen zu registrieren, bevor sie öffentlich verfügbar werden. IBM und Deloitte werden dafür ein „Trademark Clearinghouse“ betreiben.
Die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) will Ende April die ersten neuen Domain-Endungen für die Freischaltung vorschlagen. Dann stehen für die erfolgreichen Bewerber organisatorische und vertragliche Regelungen an, so dass einige Monate später mit der Aktivierung der ersten neuen Endungen zu rechnen ist. In der Folge sind laut ICANN wöchentlich rund 20 zusätzlich aktivierte Top Level Domains zu erwarten.
Die ICANN unternimmt außerdem Schritte, um sich entsprechend ihrer globalen Rolle zu dezentralisieren, nachdem sie lange als der US-Regierung nahestehend wahrgenommen wurde. Sie plant zwei neue Zentren in Singapur und der Türkei, um dem asiatisch-pazifischen Raum, Europa, Nahost und Afrika näher zu sein. Zusätzliche Außenbüros sollen in Peking und Tokio eröffnet werden.
„Asien wurde in der Vergangenheit von der ICANN nicht angemessen berücksichtigt, dafür müssen wir uns entschuldigen“, erklärte gegenüber ZDNet Asia Fadi Chehade, seit Juli 2012 CEO der ICANN. „Ich möchte durch meine Führung zeigen, dass ich der Welt verpflichtet bin, nicht den USA.“
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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