Laut Finanzchef Ken Goldman ist Yahoo reif für eine grundlegende „Markenrenaissance“. Während der Morgan Stanley Technology, Media & Telecom Conference deutete er kommende Investitionen an, mit denen das Unternehmen das Engagement seiner Nutzer erhöhen sowie die internationale Reichweite und seine demografische Basis erweitern möchte. „Wir sparen Geld und setzen es in anderen Bereichen ein“, erklärte er. „Wir werden also in Entwicklung und Marketing investieren, um das Unternehmen zu stärken.“
Mit Einzelheiten zu den geplanten Maßnahmen hielt er sich allerdings zurück. Offenbar versucht CEO Marissa Mayer Yahoo schrittweise zu erneuern, um eine Marketingkampagne überhaupt rechtfertigen zu können. Sie fordert immer wieder ein verstärktes Engagement der Mitarbeiter. Als umstritten erwies sich dabei allerdings ihre strikte Anordnung an alle Angestellten, die entspannte Arbeit im Home Office vorzogen, wieder in die Büros zurückzukehren. „Geschwindigkeit und Qualität werden oft geopfert, wenn wir von zuhause aus arbeiten“, hieß es in einem internen Memo, das an die Öffentlichkeit gelangte. „Wir müssen ein Yahoo sein! Und das beginnt damit, dass wir zusammen an einem Ort sind.“
Das schien auffallend wenig zu einem modernen Technologieunternehmen zu passen und löste interne wie öffentliche Kritik aus. „Das ist keine breite Sichtweise in der Branche“, ließ Yahoo daraufhin News.com und andere Medien wissen. „Hier geht es darum, was für Yahoo hier und heute richtig ist.“ Im Klartext sollte das wohl signalisieren, dass das Home-Office-Verbot nicht unbedingt von Dauer ist, sondern es um die Aufgabe nachlässiger Gewohnheiten geht, wie sie sich bei Yahoo etabliert hatten.
Chief Financial Officer Goldman, der im Oktober zu Yahoo kam, zeichnete ein freundliches Bild des neuen Yahoo. „Sehen Sie sich die Parkplätze um 7 oder 8 Uhr an“, sagte er. „Sie sind voll. Die Begeisterung und das Engagement sind unglaublich. Am wichtigsten ist die starke Führung, die zu spüren ist. Das gibt den Leuten mehr Vertrauen, Dinge zu tun und Entscheidungen zu treffen. Wir erleben beschleunigte Innovation, und die Dinge werden weit schneller erledigt als zuvor.“
Laut Goldman fällt es dadurch inzwischen viel leichter, neue Mitarbeiter einzustellen und Firmen zu übernehmen. Die zuvor negative Wahrnehmung sei verflogen, und die aktuellen Neuzugänge unterschieden sich dramatisch von früheren.
Bessere Moral und qualifiziertere Mitarbeiter müssen sich aber auch in den Ergebnissen niederschlagen. Bislang zeigt sich Yahoos Produktinnovation vor allem in der Aktualisierung vorhandener Angebote wie Flickr, Mail sowie der Yahoo-Homepage. Solche Updates können das Engagement der Nutzer fördern – aber die erhoffte finanzielle Renaissance lässt länger auf sich warten.
„Natürlich weiß heute jeder, dass Mobile und Video am wichtigsten sind“, erklärte Goldman. „Mobile wird riesig sein, indem es Lokalisierung und Personalisierung vereint und gezielte Werbung für die mobilen Nutzer ermöglicht. Video ist ein Problem. Wir sind ausverkauft, daher brauchen wir mehr Produkte und Videos.“
Yahoo investiert erheblich in ein eigenes Mobile-Team, das diese Chancen durch stärker personalisierte Inhalte sowie Werbung nutzen soll. „Wir haben 200 Millionen eindeutige mobile Teilnehmer, aber wir haben noch viel zu tun, um die Marke in Einklang zu bringen mit der Art, wie die Leute auf unsere Produkte zugreifen“, sagte der Yahoo-CFO. „Mobile bietet die größeren Chancen. Wir müssen sehen, was wir daraus machen können.“
[mit Material von Dan Farber, News.com]
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