Google verspricht bessere Datenkompression durch Algorithmus „Zopfli“

Google hat einen neuen Kompressionsalgorithmus namens „Zopfli“ vorgestellt, der Dateien noch mehr verkleinern können und damit die Datenübertragung und das Laden von Webseiten beschleunigen soll. Er eignet sich allerdings vor allem für statische Inhalte, da die Kompression zunächst mehr Zeit erfordert.

Entwickelt wurde Zopfli von einem Softwareentwickler, der in Zürich für Google tätig ist. Das dürfte auch die Namensgebung erklären, die von einem Schweizer Brotrezept abgeleitet ist. Lode Vandevenne interessiert sich besonders für Kompressionsalgorithmen und hat für die Arbeit an Zopfli die 20 Prozent der Arbeitszeit genutzt, die Google-Mitarbeiter für eigene Nebenprojekte verwenden dürfen. Zopfli steht als Open Source unter der Apache-Lizenz 2.0 zur Verfügung.

Ausführliche Tests mit typischen Webinhalten ergaben, dass mit Zopfli komprimierte Dateien zwischen 3,7 und 8,3 Prozent kleiner ausfallen als Dateien, die mit Gzip, 7-zip oder Kzip bei maximaler Kompressionseinstellung gepackt wurden. Die höchstmögliche Kompression erfordert aber auch mehr Zeit und belastet die CPU stärker. „Die höhere Datendichte wird durch gründlichere Kompressionstechniken erreicht“, erklärte Vandevenne in einem Blogeintrag. „Das verlangsamt die Kompression wesentlich, was sich aber nicht auf das Entpacken auswirkt.“

Zopfli dient ausschließlich der Kompression, da vorhandene Software die Dateien entpacken kann. Es ist Bitstream-kompatibel zur Kompression, wie sie beispielsweise in Gzip, ZIP, PNG und HTTP-Requests eingesetzt wird.

„Die kleinere komprimierte Größe erlaubt bessere Speicherplatznutzung, schnellere Datenübertragung und kürzere Ladezeiten von Webseiten“, nennt Vandevenne die Vorteile. Weitere Vorzüge könnten sich für die Nutzer von Mobilgeräten durch reduzierte Gebühren für das Datenvolumen sowie eine geringere Beanspruchung des Akkus ergeben.

Der neue Algorithmus sei aber keine Allzwecklösung, räumt sein Entwickler ein: „Da die Kompression selbst die zwei- bis dreifache CPU-Zeit beansprucht wie Zlib bei maximaler Qualität, eignet sich Zopfli vor allem für Anwendungen, bei denen Daten einmal komprimiert und vielfach über ein Netzwerk geschickt werden, wie es etwa bei statischen Inhalten im Web der Fall ist.“

[mit Material von Steven Musil, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

6 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Woche ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago