Der spanische Telekommunikationskonzern Telefónica hat die Breitband-Sparten seiner Firmentöchter O2 und Be in Großbritannien an BSkyB veräußert, das zu Rupert Murdochs News Corp gehört. Insgesamt bekommt BSkyB 560.100 neue Kunden, wofür es zunächst 180 Millionen Pfund (208 Millionen Euro) bezahlt. Nach erfolgreicher Umstellung der Kunden wechseln weitere 20 Millionen Pfund (23 Millionen Euro) den Besitzer.
Erst letzte Woche hatte sich News-Corp-Rivale Liberty Global auf dem britischen Festnetz-Internet-Markt mit dem zweitgrößten ISP des Landes verstärkt – mit Virgin Media, das 4,4 Millionen Kunden vorweisen kann. Der US-Konzern, dem in Deutschland etwa Kabel BW gehört, zahlte 23,3 Milliarden Dollar (18 Milliarden Euro).
Mit der halben Million Neukunden setzt sich BSkyB im Rennen um die Nummer zwei am britischen Markt wieder vor Virgin Media, da es selbst bisher schon über 4,2 Millionen Kunden verfügte. Telefónica dagegen kann sich verstärkt auf den LTE-Rollout in Großbritannien und anderen europäischen Ländern konzentrieren: Das britische Mobilfunkgeschäft von O2 mit 23 Millionen Kunden behält es natürlich.
Die Kartellbehörde muss der Transaktion noch zustimmen. Eine Entscheidung wird für April erwartet. Führender Festnetzanbieter bleibt British Telecom mit über 6,5 Millionen Kunden. Ebenfalls unverändert belegt TalkTalk mit knapp über 4 Millionen Nutzern Rang vier.
John Malone von Liberty Global und Rupert Murdoch von News Corp sind schon öfter zusammengestoßen. Zwischen 2004 und 2006 kämpften sie etwa um den Sat-TV-Anbieter DirecTV, an dem News Corp schließlich für rund 11 Milliarden Dollar ein Kontrollpaket erwarb.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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