Mozilla erteilt Firefox für iOS erneut eine Absage

Mozilla hat weiter keine Pläne für eine iOS-Version seines Browsers Firefox. Als Grund nannte Jay Sullivan, Vizepräsident des Bereichs Produkte bei Mozilla, Apples ablehnende Haltung gegenüber Browsern von Drittanbietern.

Bei einer Podiumsdiskussion während des Festivals South by Southwest im US-Bundesstaat Texas sagte Sullivan, Mozilla dürfe seine hoch entwickelten Rendering- und JavaScript-Engines nicht auf iOS übertragen. Als Folge sei man nicht in der Lage, den Browser zu entwickeln, den man für die Apple-Plattform haben wolle.

Die Entscheidung bedeutet ein hohes Risiko für die Nonprofit-Organisation. Zwar verfügt Mozilla mit Firefox OS inzwischen über ein eigenes Mobil-OS und kann damit den mobilen Browsermarkt zumindest im Einstiegssegment angreifen, laut NetMarketShare liegt Mozillas Marktanteil aber bisher bei weniger als einem Prozent. Apple hingegen dominiert mit der iOS-Version von Safari die mobile Browsernutzung mit einem Anteil von mehr als 55 Prozent.

Apple macht es Browsern von Drittanbietern tatsächlich nicht einfach. Nutzer können beispielsweise keine andere Anwendung als Standardbrowser einstellen, weswegen kein anderer Browser als Safari wirklich alle Aufgaben unter iOS übernehmen kann.

Trotzdem ist Safari nicht der einzige Browser, der für iOS erhältlich ist. „Wettbewerb ist lebenswichtig für unser Überleben“, sagte David Dehgahn, Chief Software Architect des Browsers Dolphin, während der Podiumsdiskussion. Sullivan und auch Mike Taylor von Opera Software teilten diese Ansicht. Sie alle argumentierten, dass es entscheidend bei der Entwicklung von Browsern sei, Verbrauchern eine Auswahlmöglichkeit zu geben. Apples geschlossene Plattform sei jedoch zum Nachteil der Nutzer.

Die Besucher der Podiumsdiskussion schlossen sich dieser Einschätzung jedoch nicht an. Von den anwesenden iOS-Nutzern hoben nur wenige die Hand, als sie gefragt wurden, ob sie unter fehlenden Alternativen zu Safari litten.

Im September 2012 hatte Mozilla seine iOS-App Firefox Home eingestellt. Die kostenlose App basierte auf Firefox Sync. iOS-Anwender konnten damit auf die Chronik, offene Tabs und Lesezeichen der Desktop-Version von Firefox zugreifen. Aufgrund von Apples Restriktionen war Firefox Home aber kein eigenständiger Browser, sondern verwendete zum Rendern von Webseiten Komponenten von Webkit, auf dem auch Safari basiert.

[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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