Intel hat seine Entscheidung für einen neuen CEO verschoben. Das berichtet ein Analyst von Piper Jaffray in einer Nachricht an Investoren. Gus Richard spekuliert auch, dass dies Intel in seiner aktuellen Lage schaden könnte. Schließlich stünden wichtige Entscheidungen an – beispielsweise die, ob und für wen man verstärkt als Chipschmiede (Foundry) arbeiten wolle.
Der aktuelle CEO Paul Otellini ist nur noch bis Mitte Mai im Amt. Richard schreibt: „Wir glauben zu wissen, dass Intel die Kandidaten auf zwei interne und einen externen reduziert hat, aber die endgültige Entscheidung scheint sich zu verschieben.“
Intel-Sprecher Chuck Molloy widerspricht dem: „Wir planen weiter, das bis zur Aktionärsversammlung Mitte Mai abzuschließen. Der Prozess läuft, ohne Pannen.“
Die von Richard genannten Kandidatenzahlen hat aber eine Quelle von News.com bestätigt. Es soll sich um COO Brian Krzanich und Produktchef David (Dadi) Perlmutter als interne Lösungen handeln. Der externe Kandidat ist demnach der Ex-Motorola-Mobility-Chef Sanjay Jha.
Richard malt Intels Zukunft in den schwärzesten Farben: „Ohne CEO ist Intel aus unserer Perspektive ein Schiff ohne Steuer, das mehr durch externe Kräfte als durch interne Entscheidungen gesteuert wird. Die wichtigste ist: Wird das Unternehmen die ARM-Architektur in Lizenz nehmen und seine Chancen erhöhen, als Foundry tätig zu sein? Wir glauben, dass solche wichtigen Entscheidungen auf den neuen CEO warten müssen.“ Die Verzögerung halte man „nicht für ein gutes Zeichen.“
Die Foundry-Tätigkeit ist für Intel bisher ein kleiner Geschäftszweig. Als Kunden verzeichnet es dafür etwa Netronome, Achronix, Tabula und seit kurzem auch Altera. Sie könnte aber wachsen und damit das schrumpfende PC-Geschäft kompensieren – besonders falls es Intel gelingt, einen Großkunden wie Apple unter Vertrag zu nehmen.
[mit Material von Brooke Crothers, News.com]
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