Der Investor Blackstone hat offenbar ein vorläufiges Kaufangebot für Dell abgegeben. Das berichten übereinstimmend die New York Times und Bloomberg. Es steht in direkter Konkurrenz zu der geplanten Übernahme des Unternehmens durch seinen Gründer Michael Dell und die Investmentfirma Silver Lake Partners. Das Wall Street Journal will zudem erfahren haben, dass auch der für seine aggressiven Strategien bekannte Multi-Milliardär Carl Icahn ein Gebot für den Computerhersteller vorbereitet.
Blackstone soll Bloomberg zufolge sein schriftliches Gebot am Freitagabend eingereicht haben. Dell habe nun bis Dienstag Zeit, darauf zu antworten. Das WSJ wiederum schreibt, „jeder hat einen speziellen Ausschuss des Dell Aufsichtsrats informiert, dass sie an verbindlichen Angeboten für den Computerhersteller arbeiten, wofür sie weitere vier Tage benötigen“.
In einem am Sonntag veröffentlichten Bericht nennt die Agentur Reuters auch Details zu den Geboten. Demnach will Icahn 15 Dollar je Aktie für einen Anteil von 58 Prozent an Dell bezahlen. Blackstone biete mehr als 14,25 Dollar je Aktie für einen nicht spezifizierten Anteil an Dell.
Im Februar kündigte CEO Michael Dell an, mithilfe von Silver Lake das von ihm gegründete Unternehmen zum Preis von 13,95 Dollar je Aktie zu übernehmen. Die Transaktion hat ein Volumen von 24,4 Milliarden Dollar. Michael Dell selbst kontrolliert 15,6 Prozent der Dell-Aktien; darüber hinaus steuert er über eine eigene Investmentfirma und aus seinem Privatvermögen weitere 750 Millionen Dollar bei.
Der Buyout benötigt die mehrheitliche Zustimmung der Dell-Aktionäre. Bis Freitag nahm das Board of Directors offiziell noch Gegengebote anderer Interessenten an. Schon vor einer Woche hatte Bloomberg berichtet, dass Blackstone über einen Einstig bei Dell nachdenke. Zudem war bekannt geworden, dass Carl Icahn Anfang März eine Vereinbarung mit Dell unterzeichnet hat und damit Zugriff auf vertrauliche Finanzunterlagen des Unternehmens erhielt.
Blackstone hat Reuters zufolge sogar schon eine Lösung für den CEO-Posten des Unternehmens. Angeblich handelt es sich um Ex-HP-CEO Mark Hurd, der derzeit bei Oracle den Rang eines Präsidenten bekleidet und auch schon als Kandidat für die Nachfolge von dessen CEO Larry Ellison gehandelt wurde.
[mit Material von Edward Moyer, News.com, und Jonathan Skillings, News.com]
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