Nach dem Start des ersten Blackberry-10-Smartphones Z10 in den USA am vergangenen Freitag haben mehrere Analysten die Aktie des Unternehmens herabgestuft. Dies führte umgehend zu Kursverlusten.
Goldman Sachs beispielsweise änderte seine Bewertung von „Kaufen“ auf „Neutral“. Andere Analysten schreiben, der Start sei nicht ausreichend von Marketing-Maßnahmen flankiert gewesen.
Das Gerät ist in Großbritannien und Kanada seit mehr als einem Monat lieferbar, in Deutschland seit drei Wochen. Auch hierzulande fanden sich aber am Montag der Startwoche noch kaum verfügbare Angebote. Die Lage verbesserte sich erst langsam, und inzwischen wird das Blackberry Z10 auch beworben – in München etwa auf zahlreichen Plakaten.
Die Verkäufe in den wichtigsten Blackberry-Märkten Kanada und Großbritannien hat der Hersteller als solide bezeichnet. Laut CEO Thorsten Heins ist das Z10 in Kanada so gut gestartet wie noch kein Blackberry-Smartphone. In Großbritannien habe man den bisherigen Startrekord sogar verdreifachen können, sagte er.
Am Donnerstag dieser Woche werden anlässlich der nächsten Quartalsmeldung konkrete Zahlen vorgelegt werden. Das Unternehmen hofft eigentlich auf eine Erholung seines seit Monaten gefallenen Kurses aufgrund von Erfolgen mit der neuen Plattform.
Das Unternehmen muss nicht unbedingt zu Apple und Samsung aufschließen, um seine Zukunft zu sichern. Die Börse erwartet aber, dass das früher als Research In Motion firmierende Blackberry sich eine erkennbare Nische erobert – mutmaßlich im Geschäftskunden- und Behördenbereich. Und auch Heins sagt: „Ich finde die Frage gar nicht so wichtig, wer die Nummer drei, vier oder zwei ist. Die Frage ist für mich: Kann ich Kunden gewinnen, bei denen für Blackberry Platz ist, so dass ich eine Firma wirtschaftlich sinnvoll führen kann.“
Bisher hat die deutsche Bundesregierung Bestellungen aufgegeben, und auch das Pentagon hält an Blackberry fest. Großbritannien scheint die Sicherheit des OS noch bis zum Sommer prüfen zu wollen. Außerdem meldete Blackberry eine Bestellung von einer Million Smartphones durch ein Unternehmen, das es nicht namentlich nennen könne. Inzwischen berichtet All Things D, es habe sich um den Distributor Brightstar gehandelt, der unter anderem für den US-Funknetzbetreiber Verizon tätig ist.
[mit Material von Steve McCaskill, TechWeekEurope.co.uk]
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