Streit um Timeline: US-Gericht lässt Markenrechtsklage gegen Facebook zu

Facebook ist mit dem Versuch gescheitert, eine Markenrechtsklage abzuwenden, die sich gegen die 2011 eingeführte Timeline richtet. Wie Bloomberg berichtet, wird sich ein US-Geschworenengericht ab 22. April mit den vom US-Unternehmen Timelines erhobenen Vorwürfen befassen, das seine Markenrechte verletzt sieht.

Die 2009 in Chicago gegründete Firma betreibt eine Website, die es Nutzern ermöglicht, den Ablauf von Ereignissen wie Sportveranstaltungen oder wissenschaftlichen Forschungen zu dokumentieren. Im September 2011 klagte sie gegen das Social Network – nur etwa eine Woche, nachdem Facebook die Einführung seiner Timeline angekündigt hatte.

Facebook reichte dem Bericht zufolge kurz darauf eine Gegenklage ein. Diese begründete es damit, dass die von Timelines angemeldete Marke nicht unverwechselbar sei und geschützt werden könne. Es forderte eine Abweisung der Klage von Timelines und die Aufhebung des Markenschutzes.

„An diesem Punkt ist es nicht unangemessen, zu folgern, dass ‚Timeline‘ für diese Nutzergruppe eine spezifische, sich auf den Kläger beziehende Bedeutung besitzt“, schreibt Bezirksrichter John W. Darrah laut Bloomberg in seiner Urteilsbegründung. Damit bezieht er sich auf die rund 1000 aktiven Nutzer der Timelines-Website.

Facebook wollte die Zulassung der Klage auf Nachfrage von News.com nicht kommentieren. Timelines‘ Anwalt Douglas Albritton sagte Bloomberg, er sei mit der Entscheidung sehr zufrieden. Sein Mandant fordere Schadenersatz in Höhe der Werbeeinnahmen, die Facebook mit seiner Timeline generiere.

[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]

Tipp: Sind Sie ein Facebook-Experte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago