Mozilla arbeitet zusammen mit Samsung an einer neuen Browser-Engine namens Servo. Sie soll vor allem unter Googles Mobilbetriebssystem Android in Verbindung mit ARM-Prozessoren zum Einsatz kommen. Laut Mozilla-CTO Brendan Eich nutzt die neue Engine die „Vorteile künftiger schneller, heterogener Mehrkern-Computing-Architekturen“.
Servo sei der Versuch, einen Browser von Grund auf neu zu entwickeln, der künftige Hardware besser unterstützt, ohne dass alter Programmcode zum Einsatz kommt, der möglicherweise noch vergessene Fehler und Schwachstellen enthält, erläutert Eich in einem Blogeintrag. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen Mozilla und Samsung auf eine experimentelle Programmiersprache namens „Rust“, die von Graydon Hoare und Mozilla Research entwickelt wurde.
„Samsung hat bereits zur ARM-Basis von Rust beigetragen und die notwendige Infrastruktur zur Kompilierung für Android aufgestellt, zusammen mit vielen anderen Verbesserungen“, schreibt Eich. Seit Mittwoch werde die Version 0.6 der Programmiersprache über GitHub verteilt. Dort findet sich auch der Quellcode für Servo.
Eich zufolge wird Rust ähnlich eingesetzt werden können wie C++. „Darüber hinaus ist es ’standardmäßig sicher‘, was ganze Klassen von Speicherfehlern verhindert, die zu Abstürzen und Sicherheitsanfälligkeiten führen“, ergänzt der Mozilla-CTO. Entwickler könnten mit Rust zudem die Vorteile von Mehrkernprozessoren nutzen.
Rust befindet sich seit 2006 in der Entwicklung. Für das kommende Jahr verspricht Eich die erste stabile Version. Gleichzeitig werde Mozilla die Entwicklung von Servo vorantreiben. „Zusammen mit unseren Freuden von Samsung schauen wir uns die Möglichkeiten auf mobilen Plattformen genauer an. Beide Projekte befinden sich noch in einem frühen Stadium, und es gibt noch viel zu tun. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich zu beteiligen.“
Samsung hat Eich zufolge rund 20 Mitarbeiter für Rust abgestellt. Das Unternehmen ist als Hardwarehersteller vor allem daran interessiert, das Problem der Multikern-Unterstützung in mobilen Betriebssystemen zu lösen, was mit der neuen Programmiersprache gelingen soll. „Samsung sieht das als gute Investition an, falls alle Voraussagen zur Hardware eintreffen“, sagte Eich.
[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope, und Seth Rosenblatt, News.com]
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