Der Cloud-Provider Rackspace hat eine Klage gegen Parallel Iron und IP Nav eingereicht, das es als „den berüchtigtsten Patenttroll von Amerika“ bezeichnet. „Wir nehmen das nicht mehr hin“, schreibt Rackspace-Jurist Alan Schoenbaum im Firmenblog. „Unser Ziel in diesem Prozess ist es, die Taktiken öffentlich zu machen, mit denen IP Nav schwer verdiente Gewinne und wertvolles Kapital amerikanischer Firmen in seine Tasche umleitet. Dieses Mal wird der Patenttroll uns etwas zahlen.“
In dem Blogbeitrag des Cloud-Spezialisten aus Texas heißt es, Parallel Iron habe Rackspace und elf weitere Firmen vergangene Woche in Delaware verklagt. Es gehe um das quelloffene Hadoop Distributed File System (HDFS). Delaware ist der Sitz des Rechteverwerters, für den das jetzt ebenfalls verklagte IP Nav bisweilen tätig ist. So geht der Konflikt Rackspace zufolge letztlich auf eine Anschuldigung durch IP Nav im Auftrag von Parallel Iron im Jahr 2010 zurück.
Rackspace unterzeichnete damals eine Erklärung, in der sich die beiden Kontrahenten gegenseitig zusagten, spätestens 30 Tage vor einer Klage direkt zu kommunizieren. Dieses Abkommen habe Parallel Iron später selbst mutwillig gebrochen, heißt es. Seit vergangenem Juni hat es insgesamt mindestens 23 Firmen verklagt, darunter auch Branchengrößen wie Amazon, Facebook und Oracle.
Seine Klage hat Rackspace nun in seiner Heimatstadt San Antonio eingereicht. Es wirft Parallel Iron und IP Nav Vertragsbruch vor. Außerdem enthält die Klageschrift eine Erklärung, dass Rackspace nicht gegen die fraglichen Patente verstoße.
Zuvor hatte sich das Unternehmen selbst erfolgreich in einem anderen Prozess wegen Patentverletzungen rund um Open-Source-Software zur Wehr gesetzt. Ein Gericht wies eine Klage von Uniloc ab, Rackspace verstoße gegen eines seiner Patente zur Verarbeitung von Fließkommazahlen.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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