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ICANN geht nach China

Die US-amerikanische Internet-Verwaltungsbehörde ICANN hat Peking als Standort ihres ersten „Engagement Office“ gewählt. Das Kontaktbüro soll für bessere Kommunikation mit örtlichen Firmen und Behörden führen. Ihre Entscheidung machte die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers, wie die ICANN ausgeschrieben heißt, auf ihrem Treffen ICANN 46 öffentlich, das derzeit ebenfalls in Peking stattfindet.

„Der Kontakt zu China ist nicht nur eine Option, sondern mir müssen auf allen Ebenen kommunizieren, oder wir verlieren unsere Legitimierung“, zitiert die ICANN-Pressemeldung CEO und President Fadi Chehade. Vergangenen Monat hatte er schon angekündigt, die Organisation mit Sitz in Los Angeles müsse weniger US-lastig werden. Auch in Singapur und Istanbul plant sie Niederlassungen, die für die Regionen Asien-Pazifik beziehungsweise EMEA zuständig sein werden.

Für die Internet Society of China kommentierte Präsident Madam Hu Qiheng: „Jetzt wird unsere Internet-Zukunft leuchtend sein. Dies schafft eine Brücke zwischen der ICANN und China und wird zu einer Erweiterung unserer Internet-Entwicklung führen.“

In China greifen nach Schätzungen derzeit über eine halbe Milliarde Menschen auf das Internet zu – mehr, als die USA Einwohner haben. Für die Zukunft wird ein starker Anstieg der Nutzungszahlen vorhergesagt.

Die ICANN ist derzeit auch mit der Einführung generischer Top-Level-Domains beschäftigt. Über die ersten Anträge wird vielleicht schon diesen Monat befunden werden. Darunter sind auch TLDs aus chinesischen Schriftzeichen.

Weltweites Internet-Ökosystem (Schaubild: ICANN)

[mit Material von Ryan Huang, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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