Die Entwickler der Linux-Distribution Ubuntu haben eine finale Beta der kommenden Version 13.04 (Codename „Raring Ringtail“, zu deutsch etwa „erwartungsfrohes Katzenfrett“) freigegeben, die alle Funktionen der für 25. April geplanten Final enthält. Außerdem stehen auch Vorabversionen der Varianten Ubuntu Studio, Edubuntu, Kubuntu, Lubuntu, Xubuntu und Ubuntu-Gnome zur Verfügung. Diese eignen sich für Anwender, die nicht die Standard-Oberfläche Unity nutzen möchten.
So setzt etwa Ubuntu-Gnome auf dem Gnome-Desktop 3.6 auf, das aktuelle Gnome 3.8 kann nachinstalliert werden. Gegenüber Gnome Remix 12.10 kommt als Browser nun Firefox statt Epiphany zum Einsatz. Als Bürosoftware dient LibreOffice statt Abiword und Gnumeric. Das Ubuntu Software Center und der Update Manager ersetzen das Gnome-Packagekit.
Die Beta von Ubuntu 13.04 verwendet die Kernel-Version 3.8.0-16.26, die auf dem Standard-Kernel 3.8.5 basiert. LibreOffice wurde auf Version 4.01, Firefox auf Version 20.0 und der E-Mail-Client Thunderbird auf Version 17.05 aktualisiert.
Das neue Tool Upstart Users soll den Desktop-Anmeldeprozess beschleunigen, indem es einige Desktop-Dienste erst startet, wenn sie angefragt oder benötigt werden. Das Feature wird in Ubuntu 13.04 standardmäßig deaktiviert sein, es lässt sich aber manuell für alle oder einzelne Nutzer einschalten. Es ist Teil des neuen Init-Systems Upstart 1.8.
Darüber hinaus bietet Ubuntu 13.04 die übliche Sammlung an Entwicklerwerkzeugen. Auch wenn Canonical Nutzer weg von Python 2.x und hin zu Python 3.x führen will, konnte es bisher „nicht alles auf Python 3 für Ubuntu 13.04 konvertieren“. Daher wird die jüngste Distribution mit Python 2.7 und 3.3 ausgeliefert, der 2.x-Zweig soll sich künftig zumindest nachinstallieren lassen.
Canonical weist außerdem darauf hin, dass Ubuntu 13.04 nicht den Windows-Installer Wubi enthalten wird. Mit ihm lässt sich das Linux-System einfach wie eine Anwendung unter Windows installieren und ausführen. Laut Ubuntu-Entwickler Steve Langasek ist Wubi aber „aktuell nicht in der Verfassung für einen Release“, was mehrere Gründe habe. Beispielsweise wurde Wubi noch nicht an Windows 8 angepasst und Ubuntu selbst konzentriert sich derzeit auf seinen Mobile-Client statt auf den Desktop.
Die Beta-Versionen von Ubuntu, Ubuntu Studio, Edubuntu, Kubuntu, Lubuntu, Xubuntu und Ubuntu-Gnome stehen ab sofort zum kostenlosen Download bereit. Von Ubuntu gibt es zwei Varianten: Neben der von CD ausführbaren Desktop-Version für Intel-x86- und AMD-64-Systeme liefern die Entwickler auch eine Server-Variante (x86, x64), die auf eine grafische Benutzeroberfläche verzichtet. Außerdem stellt Canonical Cloud-Images für Amazon EC2 bereit.
Da es sich um Vorabversionen handelt, gibt es noch zahlreiche bekannte Probleme, die in der technischen Übersicht erläutert werden. Daher sollten Anwender die Beta nur zu Testzwecken einsetzen. Das letzte Stable-Release ist Ubuntu 12.10, das seit Ende Oktober verfügbar ist.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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