Die amerikanische Luftwaffe hat sechs Software-Werkzeuge als Waffensysteme deklariert. Dies liegt aber nicht an ihrer besonderen Gefährlichkeit, sondern dient dazu, zusätzliche Mittel für die Entwicklung und Anschaffung zu erhalten, wie Lieutenant-General John Hyten jetzt auf einer Cybersecurity-Konferenz des National Space Symposium erklärt hat.
„Das bedeutet letztlich, dass die bahnbrechenden Möglichkeiten in Cyber-Bereich mehr Aufmerksamkeit bekommen und die ihnen zustehende Anerkennung“, zitiert Reuters von der Veranstaltung. „Es ist sehr, sehr schwer, Mittel zu erhalten … Man muss in der Lage sein, so zu argumentieren.“
Zu den Programmen selbst machte Hyten keine Angaben. Er sagte aber, die Luftwaffe arbeite daran, ihre Cyber-Werkzeuge mit anderen Waffensystemen zu kombinieren.
Auch sei ein Ausbau der Cyber-Abteilung um 20 Prozent geplant. Bei derzeit 6000 Mitarbeitern kommen also 1200 weitere hinzu. Hyten: „Wir müssen das schnell umsetzen. Wir können nicht warten. Wenn wir Jahrzehnte vergehen lassen, werden uns die Bedrohungen nur so um die Ohren pfeifen.“
Ein Beispiel für eine solche Cyberwaffe könnte mutmaßlich der raffinierte Computervirus Stuxnet sein, mit dem die USA und Israel 2010 eine Urananreicherungsanlage im Iran angriffen, um dessen Atomforschungsprogramm zu sabotieren. Stuxnet stahl keine Daten, sondern ermöglichte störenden Fernzugriff auf infizierte Systeme. Durch ein Versehen gelangte er jedoch in die freie Wildbahn. Dies haben zumindest Recherchen der New York Times ergeben.
Nach Darstellung von US-Behörden hat der Iran selbst vergangenes Jahr den Virus Shamoon verbreitet, der 30.000 Systeme des saudi-arabischen Ölkonzerns Saudi Aramco und von Rasgas aus Katar infizierte. Kaspersky Lab befand allerdings nach einer Analyse, Shamoon sei das Werk talentierter Amateure. Der einfach und schnell zusammengestrickte Code weise etliche Flüchtigkeitsfehler auf. Flame und Stuxnex spielten in einer anderen Liga.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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