Das belgische Unternehmen CMOSIS hat einen hochauflösenden Bildsensor vorgestellt, der Fotos mit 10.000 mal 7096 Pixeln aufzeichnen kann – also fast 71 Megapixel. Mit einer Diagonale von 35 Millimetern passt der CHR70M allerdings nicht in übliche Smartphones oder Digicams.
Die einzelnen Dioden des Halbleiters messen nur 3,1 mal 3,1 Mikrometer. Je zwei Pixel teilen sich einen Transistor. Bei voller Auflösung können bis zu drei Bilder pro Sekunde aufgenommen werden. Dafür sorgen acht analoge Ausgänge mit je 30 MHz.
Zum Vergleich: Die Kamera des iPhone 5 nimmt 5 Megapixel auf, die rund 3000 Euro teure Nikon D800E 36,3 Megapixel. Allerdings ist der CMOSIS CHR70M nicht der Sensor mit der größten verfügbaren Auflösung: Die 25.000-Euro-Kamera Leaf Aptus-II 12 beispielsweise kommt mit einem 80-Megapixel-Sensor. Die belgische Neuheit ist aber mit ihren 3 fps schneller und mit 0,88 V/lux.s auch empfindlicher als ihre Konkurrenten.
Der CMOSIS CHR70M ist für Dokumentenscanner, Medizingeräte, Maschinelles Sehen, Sicherheitstechnik und Wissenschaft gedacht. Für Biometrie-Anwendungen gibt es dagegen keine Genehmigung.
Der Trend zu höheren Auflösungen wird sich aber auch in der Medienindustrie noch eine Weile fortsetzen – bei Fotografien wie bei Bewegtbildern. 4K oder Ultra HD, wie der Full-HD-Nachfolger – außer bei Sony – seit Ende Oktober offiziell heißt, gilt etwa als der nächste große Entwicklungsschritt in der TV-Branche. Ultra HD steht für eine viermal so hohe Pixelanzahl wie beim aktuellen Full-HD-Standard, der mindestens 1920 mal 1080 Bildpunkte vorschreibt. Um sich als Ultra-HD-Gerät zu qualifizieren, muss ein Fernseher laut Consumer Electronics Association (CEA) mindestens 3840 mal 2160 Bildpunkte darstellen.
Aktuell wird schon an der 8K-Technologie gearbeitet, die die Auflösung von Ultra HD 4K nochmals verdoppelt. Die Pixelzahl ist damit 16-mal höher als beim aktuellen Full HD; sie beträgt mindestens 7680 mal 4320 Punkte.
[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]
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