IDF: Intel erläutert Pläne für Hyperscale-Rechenzentren

Intel hat die Entwicklung eines Referenzdesigns für Rack-Server angekündigt, die in Hyperscale-Rechenzentren zum Einsatz kommen sollen. Hyperscale bezeichnet Computing-Aufgaben, für die nur eine geringe Rechenleistung benötigt wird und die in großen Mengen ausgeführt werden. Ein Beispiel dafür ist die Bereitstellung von Inhalten für beliebte Websites oder Apps.

Herkömmliche Rack-Server mit CPUs mit einem hohen Energiebedarf sind für einfache Aufgaben überdimensioniert. Zudem sind sie aufgrund der hohen Kosten bei Anschaffung und Betrieb für diesen Einsatzzweck ungeeignet.

Intels Referenzdesign werde auf Subsystem-Ebene modular sein, sagte Diane Bryant, General Manager der Datacenter and Connected Systems Group bei Intel, auf dem Intel Developer Forum in Peking. Dadurch sei es möglich, Komponenten wie CPU, Hauptspeicher, Storage und Networking unabhängig voneinander auszutauschen.

Ziel sei es, die Konfiguration von Systemen zu erlauben, die an die Anforderungen einer spezifischen Hyperscale-Arbeitslast angepasst seien. Irrelevante Komponenten, die auch die laufenden Kosten steigern würden, könnten schon bei der Anschaffung entfernt werden.

Das Referenzdesign an sich basiert nach Herstellerangaben auf vorhandenen und kommenden Technologien des Chipkonzerns. Dazu gehört die Atom-CPU Centerton S1200, die auf den Mikroservermarkt ausgerichtet ist und weniger als 10 Watt verbraucht. Später soll das mit einer Strukturbreite von 22 Nanometern gefertigte SoC Avoton hinzukommen. Es bietet gegenüber Centerton mehr Rechenleistung pro Watt und integriert einen Ethernet-Netzwerkchip. Erste Muster von Avoton liefert Intel bereits an seine Kunden aus; die ersten Systeme sollen im zweiten Halbjahr 2013 erhältlich sein.

Derzeit wird Intels Referenz-Architektur schon in China implementiert. Im Rahmen des Projekts „Scorpio“ arbeitet Intel mit Alibaba, Baidu, Tencent und China Telecom zusammen. Die Partner wollen die möglichen Einsparungen bei den Gesamtbetriebskosten aufzeigen.

Am Montag stellte Hewlett-Packard die ersten kommerziell verfügbaren Moonshot-Serversysteme vor, die ebenfalls für den Hyperscale-Markt gedacht sind. Das Unternehmen stellt als Vorteile des Moonshot-Systems einen bis zu 89 Prozent reduzierten Energieverbrauch, 80 Prozent weniger Platzbedarf und um 77 Prozent geringere Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Servern heraus.

Laut CEO Meg Whitman ist die künftige Entwicklung des Webs mit der bisher eingesetzten Hardware gar nicht mehr denkbar. Sie erfordere Rechenzentren mit der Größe von 200 Fußballfeldern, begleitet vom Bau neuer Kraftwerke. Das Wachstum derzeitiger Mega-Rechenzentren sei begrenzt durch die Kosten traditioneller Infrastrukturen – und die Moonshot-Server ein Ansatz, um solche Beschränkungen zu überwinden.

[mit Material von Nick Heath, ZDNet.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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