IDC: PC-Verkäufe brechen im ersten Quartal um 13,9 Prozent ein

IDC hat aktuelle Zahlen für den PC-Markt vorgelegt. Im ersten Quartal verkauften Hersteller demnach nur 76,3 Millionen Computer, was einem Minus von 13,9 Prozent entspricht. Den Marktforschern zufolge handelt es sich um den größten Rückgang seit 1994 – seit IDC seine vierteljährliche Statistik aufstellt. IDCs eigener Prognose zufolge sollten die Verkäufe lediglich um 7,7 Prozent schrumpfen.

Laut Gartner erreichte der PC-Markt zwischen Januar und März ein Volumen von 79,2 Millionen Stück. Erstmals seit dem zweiten Quartal 2009 seien die Absatzzahlen unter der Marke von 80 Millionen Stück geblieben. Beide Marktforschungsunternehmen stellen jedoch fest, dass die Verkäufe trotz einer leichten Verbesserung der wirtschaftlichen Lage weltweit eingebrochen sind.

„An diesem Punkt scheint leider klar zu sein, dass der Launch von Windows 8 nicht nur keine positiven Auswirkungen auf den PC-Markt hatte, sondern ihn scheinbar auch ausgebremst hat“, sagte Bob O’Donnell, Program Vice President für Clients und Displays bei IDC. „Während einige Verbraucher die neuen Formfaktoren und die Touch-Fähigkeiten von Windows 8 schätzen, haben die radikalen Änderungen der Bedienoberfläche, der Verzicht auf den Start-Button und die Kosten im Zusammenhang mit Touch den PC im Vergleich zu Tablets und anderen konkurrierenden Produkten zu einer weniger attraktiven Alternative gemacht. Microsoft muss einige sehr schwere Entscheidungen treffen, wenn es dem PC-Markt helfen will, sich zu erholen.“

In den USA gingen die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,7 Prozent zurück. Mit 14,2 Millionen Computern erreichte der Markt den niedrigsten Stand seit dem ersten Quartal 2006. Für die EMEA-Region (Europa, Afrika und Mittlerer Osten) nennt IDC keine konkrete Zahl. Das Minus im zweistelligen Prozentbereich sei aber großer ausgefallen als erwartet. Vor allem im Consumer-Segment sei die Nachfrage schwach gewesen und das Interesse habe sich weiter hin zu Tablets verlagert.

Der weltweite PC-Markt schrumpfte im ersten Quartal 2013 um knapp 14 Prozent (Grafik: Statista).

Der Rückgang im asiatisch-pazifischen Raum stieg laut IDC mit 12,7 Prozent auf ein neues Rekordniveau. Viele Hersteller hätten zwar inzwischen ihre Bestände an Windows-7-PCs verkauft, die skeptische Haltung der Käufer gegenüber Windows 8 habe aber auch hier neue Verkäufe gebremst. In China hätten sich vor allem gesunkene öffentliche Ausgaben negativ auf den Markt ausgewirkt.

Hewlett-Packard behauptete der Statistik zufolge mit einem Marktanteil von 15,7 Prozent und 11,99 Millionen verkauften Computern (minus 23,7 Prozent) seine Führungsposition vor Lenovo. Der chinesische Anbieter setzte wie im Vorjahresquartal 11,7 Millionen PCs ab und war damit das einzige Top-5-Unternehmen der Branche, dessen Absatzzahlen nicht schrumpften. Dell büßte 10,9 Prozent seiner Verkäufe ein und sicherte sich mit einem Marktanteil von 11,8 Prozent den dritten Platz vor Acer (8,1 Prozent) und Asus (5,7 Prozent).

Weltweiter PC-Markt im ersten Quartal 2013 (nach IDC)

Hersteller Marktanteil 2012 Marktanteil 2013 Veränderung (verkaufte Stückzahlen in Prozent)
Hewlett-Packard 17,7 % 15,7 % -23,7 %
Lenovo 13,2 % 15,3 % 0,0 %
Dell 11,4 % 11,8 % -10,9 %
Acer 10,1 % 8,1 % -31,3 %
Asus 6,1 % 5,7 % -19,2 %
Andere 41,5 % 43,4 % -10,0 %
Gesamtmarkt -13,9 %

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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