Mozilla-Chef Kovacs tritt zurück

Mozillas CEO Gary Kovacs hat nach zweieinhalb Jahren an der Unternehmensspitze seinen Rücktritt erklärt. Er wird allerdings im Aufsichtsrat bleiben. Mozilla beginnt sofort mit der Suche nach einem neuen CEO.

Der scheidende Mozilla-CEO Gary Kovacs (Bild: News.com)

Die Vorsitzende der Mozilla Foundation, Mitchell Baker, lobte den scheidenden CEO dafür, das Unternehmen in die Mobil-Ära überführt zu haben. Unter ihm sei Firefox für Android veröffentlicht worden – und Firefox OS stehe ja auch schon kurz vor dem Start.

Kovacs selbst glaubt, seine Ziele erfüllt zu haben: „Ich bin stolz auf das, was wir als Team erreicht haben. Unsere Mission war es, die nächsten zwei Milliarden Web-Nutzer zu unterstützen, und wir haben bei Desktop wie Mobile große Fortschritte gemacht, um das Tempo des Markts vorzugeben. Mit diesem soliden Fundament und diesem starken Team ist es jetzt für mich der richtige Zeitpunkt, einen Übergangsplan anzukündigen und mein Vertrauen in die Führung von Mozilla auszudrücken.“

Erste Elemente dieses „Übergangs“ machte Mozilla umgehend bekannt: Mitchell Baker wird „wieder stärker ins Tagesgeschäft einbezogen“ und „sich darauf konzentrieren, dass Firmen wie auch einzelne Helfer alle Tools haben, die sie brauchen, um bedeutende Beiträge für die Zukunft des Web abzuliefern.“ Der Senior Vice President für Produkte, Jay Sullivan, ist ab sofort als Chief Operating Officer tätig. Und Firefox-OS-Entwicklungsleiter Li Gong hat Mozilla zum Senior Vice President für Mobilgeräte gemacht.

Mozilla-CTO Brendan Eich (Bild: Stephen Shankland)

Chief Technology Officer Brendan Eich war erst im Januar befördert worden. Jetzt erhält er zusätzlich den Titel eines Senior Vice President of Engineeering. Und Chefjurist Harvey Anderson wurde zum Senior Vice President of Business and Legal Affairs gemacht. „In dieser Rolle wird er sich um den Apps-Marktplatz kümmern, aber auch weiter für mobile und strategische Partnerschaften zuständig sein“, heißt es.

Die Umstellungen in Mozillas Führungsriege erfolgen zum Zeitpunkt eines Umbruchs der Browserbranche. Firefox, die früher klare Nummer zwei hinter dem Internet Explorer, sieht sich auf Desktops zunehmend Druck durch Googles 2008 gestarteten Browser Chrome ausgesetzt. Gleichzeitig verliert der Desktop-Bereich an Relevanz: Immer mehr Anwender greifen mit Mobilgeräten aufs Internet zu, und hier ist Mozilla bisher wenig präsent.

Firefox OS bleibt vorerst eine unbekannte Größe – allerdings mit namhaften Telefongesellschaften wie Telefónica als Unterstützer. Wichtige Projekte für Mozillas Zukunftsfähigkeit dürften auch die Programmiersprache Rust und die Android-Browser-Engine Servo sein.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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