Die Entwickler der Custom Firmware CyanogenMod haben das dritte Monthly-Build auf Basis von Android 4.2.2 veröffentlicht. Intern wird es als CM10.1-M3 bezeichnet. M-Builds erscheinen monatlich und bieten eine höhere Stabilität als gewöhnliche Nightlies. Mit über 1,6 Millionen Nutzern ist CyanogenMod die populärste Community-basierte Android-Distribution.
Während Android 4.2.2 schon für die Nexus-Geräte der neuesten Generation zur Verfügung steht, müssen sich Smartphone- und Tablet-Besitzer anderer Hersteller noch gedulden. Oft dauert es Monate, bis etwa Samsung oder HTC Updates für ihre Geräte bereitstellen. Dieser Sachverhalt dürfte der Hauptgrund für die Popularität von CyanogenMod sein. Die bis jetzt veröffentlichten M3-Builds decken knapp 30 Geräte von Acer, Google, HTC, LG und Samsung ab. Die genaue Liste der unterstützen Modelle haben die Entwickler noch nicht veröffentlicht.
Neben der Unterstützung der neuesten Android-Version bietet CyanogenMod zusätzliche Features, die den Umgang mit dem Gerät vereinfachen und die Funktionalität erweitern. Die wichtigsten hat ZDNet in der Galerie Jelly-Bean-Alternative CyanogenMod 10.1 im Einsatz zusammengefasst.
Gegenüber dem M2-Build hat CyanogenMod in der neusten Monthly-Version die Funktion „Erweiterter Desktop“ verbessert. Damit lassen sich Navigation- und Statusleiste bei Bedarf ausblenden, wodurch besonders bei Geräten mit Softtouch-Bedienung wie etwa dem Nexus 4 deutlich mehr Platz für Inhalte auf dem Android-Desktop zur Verfügung steht. Sinnvoll ist dies beispielsweise beim Betrachten von Bildern und Videos, Lesen von Text und bei 3D-Spielen. Auf Dauer ist der Einsatz von „Erweiterter Desktop“ allerdings zu umständlich, da kein Zugriff auf die Navigationstasten Home, Zurück und Multitasking besteht. Diese lassen sich zwar durch den Ein- und Ausschaltknopf aktivieren, trotzdem ist das alles andere als komfortabel. Dieses Manko beseitigen die Entwickler mit der Integration der sogenannten „Pie Navigation“, die in Kooperation mit Paranoid Android entstanden ist. Damit lassen sich per Wischgeste die Softtasten zur Steuerung einblenden, was die Nutzung der Funktion „Erweiterter Desktop“ deutlich attraktiver macht.
Ob nach der jetzt vorgestellten M3-Version bereits ein Release Candidate erscheint, steht noch nicht fest. Das dürfte auch davon abhängen, wie viele Fehlerberichte die Entwickler erreichen. Nutzer können unter jira.cyanogenmod.org Fehlerberichte (Entwickleroptionen) einreichen und so zur Verbesserung von CyanogenMod beitragen.
Im ZDNet-Test mit einem Nexus 4 erweisen sich aber schon die Nightlies als stabil. Seit Ende Dezember geben sie keinen Anlass zur Kritik. Interessant ist auch, dass zunehmend Hersteller mit den CyanogenMod-Entwicklern zusammenarbeiten. Diesbezüglich wird vor allem Sony gelobt. Auch HTC hat kürzlich Teile seiner Firmware veröffentlicht, sodass in Kürze wohl auch für das neue HTC One eine CyanogenMod-Version zur Verfügung steht.
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