Facebook kauft Mobilsoftware-Start-up Osmeta

Facebook baut seine Mobilsoftware-Entwicklung mit einer Übernahme aus. Das berichtet TechCrunch: Mit Osmeta soll ein Start-up aus dem kalifornischen Mountain View gekauft worden sein, das Apps entwickelt. Ein Facebook-Sprecher hat das Gerücht bestätigt. Der Preis ist allerdings unbekannt.

Unklar ist auch, mit welcher Art von Programmen sich Osmeta wirklich beschäftigt. Auf seiner Website steht nur, man arbeite „hart an einer sehr, sehr interessanten Software-Technologie“. Mehr werde angekündigt, „wenn die Zeit gekommen ist.“ 2011 wurde die Firma schon gegründet.

TechCrunch vermutet, dass der Name Osmeta auf „Meta-OS“, also auf ein übergeordnetes Betriebssystem verweist. Dies würde zur Idee von Facebook Home passen, das sich als Skin über das Betriebssystem Android legt.

Die andere Möglichkeit ist, dass es Facebook nur um die Mitarbeiter geht. Osmeta hat 17 Angestellte plus die beiden Gründer, den früheren Google-Mitarbeiter Amit Singh und Ex-IBM-Mitarbeiter Mark Smith. Sie brüsten sich mit ihren Erfahrungen, die Arbeit an „Android, Chrome für Android, Chrome OS, Google Crawling, AdWords, ZooKeeper, BookKeeper, Pig (Hadoop), OSGi, Linux-Kernel-Kontrolle, Treibern für Netzwerkgeräte, Cognitive Computing, Storage-Systems, ungewöhnlichen Dateisystemen, verschiedenen Arten Virtualisierung und Spielkonsolen-Emulation“ beinhalten. Aber auch in diesem Fall wäre es interessant zu wissen, wofür Facebook die neuen Programmierer einsetzen will.

Facebook Home ist nahtlos integriert, legt sich wie eine zusätzliche Schicht über Android und soll monatlich aktualisiert werden. Andere Anwendungen sind über einen „App Launcher“ zugänglich, der durch den Benutzer konfigurierbar ist. Facebook betonte bei der Vorstellung in seiner Zentrale im kalifornischen Menlo Park, dass es die Codebasis von Android nicht verändert habe. Das wäre weder notwendig noch richtig gewesen, da Android ein von Grund auf offenes Betriebssystem sei und sich daher optimal für eine solche Anpassung eigne.

Im Anschluss an die Präsentation wollte Facebook-CEO Mark Zuckerberg eine analoge App für iOS nicht ausschließen – obwohl das aufgrund der geschlossenen Struktur des Gastbetriebssystems schwer vorstellbar scheint. Zuckerberg dazu: „Wir haben eine großartige Beziehung zu Apple. Alles, was in Bezug auf Apple passiert, geschieht in Partnerschaft. Googles Android ist dagegen offen, sodass wir mit ihnen nicht zusammenarbeiten müssen.“

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Gaming-bezogene Phishing-Attacken um 30 Prozent gestiegen

Über drei Millionen Angriffsversuche unter Deckmantel von Minecraft / YouTube-Star Mr. Beast als prominenter Köder

2 Tagen ago

KI erleichtert Truckern die Parkplatzsuche

Die Prognose für die Anfahrt bezieht das Verkehrsaufkommen, die Stellplatzverfügbarkeit sowie die Lenk- und Ruhezeiten…

2 Tagen ago

EU AI-Act Risk Assessment Feature

Unternehmen können mit Casebase Portfolio an Daten- und KI-Anwendungsfällen organisieren.

2 Tagen ago

Smarthome-Geräte sind Einfallstor für Hacker

Smart-TV oder Saugroboter: Nutzer schützen ihre smarten Heimgeräte zu wenig, zeigt eine repräsentative BSI-Umfrage.

2 Tagen ago

Core Ultra 200V: Intel stellt neue Notebook-Prozessoren vor

Im Benchmark erreicht der neue Core Ultra 200V eine Laufzeit von 14 Stunden. Intel tritt…

2 Tagen ago

Irrglaube Inkognito-Modus

Jeder dritte hält sich damit für unsichtbar. Wie widersprüchlich unser Datenschutzverhalten oft ist, zeigt eine…

3 Tagen ago