IBM investiert eine Milliarde Dollar in Flash-Entwicklung

IBM setzt künftig stärker auf den Einsatz von Flash-Storage in Rechenzentren. Zu diesem Zweck will das Unternehmen eine Milliarde Dollar in die Forschung und Entwicklung von Storage-Systemen stecken, die Solid State Drives (SSD) verwenden.

Trends wie Big Data machen Flash-Storage zunehmend zu einem Mainstream-Produkt im Enterprise-Segment, da immer mehr Firmen auf Daten angewiesen sind, die in Echtzeit bereitgestellt werden müssen. Neben IBM haben auch Anbieter wie Fusion-io, EMC und NetApp schon ihre Flash-Storage-Strategien vorgestellt.

Flash sei inzwischen ein Schlüsselargument und über kurz oder lang werde es nur noch Solid-State-Rechenzentren geben, sagte Steve Mills, Chef von IBMs Software- und Systems-Sparte, bei einer Veranstaltung in New York. Die Speichertechnologie habe den Wendepunkt erreicht, an dem sie wirtschaftlich werde. Kostensenkungen und neue Möglichkeiten durch Big Data würden den Einsatz von Flash in Rechenzentren beschleunigen.

Die traditionelle Festplatte habe gute Dienste geleistet, so Mills weiter. Die Kosten für Flash-Storage beliefen sich heute auf 10 Dollar pro Gigabyte, bei rotierenden Festplatten seien es 6 Dollar pro Gigabyte. Flash-Storage benötige aber weniger Platz, erzeuge weniger Abwärme und biete eine bessere Anwendungsperformance. Aufgrund der höheren Leistung brauche ein Server weniger Prozessorkerne, was niedrigere Lizenzkosten für Software zur Folge habe. Eine höhere Auslastung führe zudem zu weniger Servern und damit geringeren Hardwarekosten. Insgesamt sollen reine Flash-Rechenzentren laut IBM 30 Prozent günstiger sein als herkömmliche.

Mit dem angekündigten Investitionsprogramm will IBM weltweit zwölf Kompetenzzentren einrichten, unter anderem in China, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan, Singapur, Großbritannien und den USA. Kunden sollen dort mit ihren eigenen Daten die Vorteile von Flash-Storage testen können.

Zudem stellte das Unternehmen mehrere Flash-Storage-Appliances vor, die auf der Übernahme von Texas Memory Systems basieren. Das FlashSystem 820, dessen Gehäuse die Größe eines Pizzakartons hat, kann 24 TByte speichern. Zudem will IBM Flash in Hybrid-System integrieren und in sein gesamtes Hardware-Programm aufnehmen. Auch PowerSystems und DB2 pureScale sollen auf Flash umgestellt werden.

Zu den Kunden, die schon jetzt Flash-Storage von IBM in ihren Rechenzentren einsetzen, gehören der US-Mobilfunkanbieter Sprint Nextel, Thomson Reuters und die US-Supermarktkette Kroger. Sprint Nextel hat laut IBM insgesamt neun Flash-Storage-Systeme mit einer Gesamtkapazität von 150 TByte gekauft.

Rechenzentren, die nur Flash-Storage einsetzen, sind laut IBM 30 Prozent günstiger als herkömmliche Data Center (Bild: IBM)

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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