Sharp will angeblich seine Anteile an Pioneer verkaufen

Sharp plant den Verkauf seiner Anteile an Pioneer, um weitere Geldmittel zur Tilgung einer Schuldenlast von 200 Milliarden Yen (1,56 Milliarden Euro) aufzutreiben. Die Summe wird im September dieses Jahres fällig.

Wie die Japan Times unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, ist Sharp mit 30 Millionen Aktien oder 9,2 Prozent Pioneers größter Anteilseigner. Ein möglicher Verkauf der Anteile an dem Hersteller von Autonavigationssystemen und Unterhaltungselektronik habe schon im Rahmen der Restrukturierungspläne von Sharp im vergangenen Jahr zur Diskussion gestanden.

Beide Firmen wollen den Quellen der Japan Times zufolge ihre 2007 begonnene Kooperation fortführen. Pioneer soll seinen 0,8-Prozent-Anteil an Sharp behalten. Am Freitag schloss Pioneers Aktie in Tokio mit 210 Yen. Damit hat Sharps Anteil einen Wert von rund 6,3 Milliarden Yen (49 Millionen Euro).

Der Verkauf der Pioneer-Anteile ist nur eine von vielen Maßnahmen, mit denen Sharp das benötigte Kapital zur Rückzahlung seiner Schulden auftreiben will. Anfang des Monats erhielt der schwächelnde japanische Elektronikkonzern die Zustimmung seiner Gläubiger, weitere Aktien im Wert von 100 Milliarden Yen (819 Millionen Euro) auszugeben. Außerdem gewährten ihm verschiedene Banken einen Kredit über 30 Milliarden Yen (235 Millionen Euro).

Am 14. Mai steht eine Quartalsmeldung der Sharp-Gruppe für das Geschäftsjahr bis März 2013 an. Mit Spannung wird insbesondere die mittelfristige Planung bis einschließlich des Finanzjahrs 2015 erwartet.

Die Rückkehr in die Gewinnzone soll nach Informationen der Japan Times zwischen Oktober 2013 und März 2014 gelingen. Durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit Samsung sollen vor allem die LCD-Absätze deutlich zunehmen. Vergangenen Monat hat Sharp außerdem den ausstehenden Betrag einer 120-Millionen-Dollar-Investition von Qualcomm erhalten. Durch die im Juni 2012 angekündigte Investition ist der US-Chiphersteller zum größten Sharp-Anteilseigner aufgestiegen.

[mit Material von Kevin Kwang, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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