Mozilla hat ein Labs-Projekt namens TowTruck vorgestellt, das Kommunikations- und Kollaborationsfunktionen im Stil von Skype für Websites ermöglicht. Es greift dazu auf die jüngsten Echtzeit-Funktionen von Firefox und Chrome zurück. Mozilla demonstriert auf seiner TowTruck-Website, dass der Einbau von etwas JavaScript-Code genügt, um Authoring, Chat und Sprachtelefonie in einer HTML-Seite anzubieten.
Sites mit TowTruck sollen künftig ein spezielles Icon einblenden. Klickt der Anwender darauf, erscheint sein Profil. Über einen vom System generierten Link kann der Nutzer einen Text- oder Sprachdialog mit anderen starten. Derzeit sind vor allem Textnachrichten für die Kollaboration vorgesehen. Ein Anruf-Icon sowie ein Mikrofon als Symbol für Audiochat auf Basis des Protokolls WebRTC finden sich bereits angelegt, auch wenn die Funktionen noch nicht zur Verfügung stehen.
Mozilla weist darauf hin, dass die Entwicklerversion von Firefox WebRTC unterstützt. Auch Chrome und Opera integrieren den neuen Sprachanruf-Standard; die aktuelle Chrome-Beta implementiert ihn schon. „Im Lauf des Jahres 2013 wird Unterstützung dafür in neuen (nicht experimentellen) Versionen von Firefox und Chrome sowie sowohl Firefox als auch Chrome für Android zur Verfügung stehen“, heißt es auf der GitHub-Seite für Live Chat.
TowTruck steht aber erst am Anfang. Der Roadmap zufolge sind als Nächstes etwa Konversationen mit drei Usern geplant, wobei jeder eine eigene Farbe zugewiesen bekommt, eine Möglichkeit, TowTruck-Sessions zu archivieren, Anmerkungen zu gemeinsam bearbeiteten Dokumenten und ein Exzerpt-Werkzeug. Zahlreiche Funktionen kann dabei der Besitzer der Website konfigurieren und etwa eingehende Sprachanrufe an sein Support-Team weiterverweisen.
Mozilla steht derzeit nach dem Rücktritt von CEO Gary Kovacs vor bedeutenden personellen Veränderungen. Auf Produktseite sind das Smartphone-Betriebssystem Firefox OS und der dafür vorgesehene dezentrale Bezahldienst Web Payments API wesentliche Projekte.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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