Studie: 32,8 Millionen Android-Geräte 2012 mit Malware infiziert

NQ Mobile zufolge wurden 2012 weltweit rund 32,8 Millionen Android-Geräte mit Malware infiziert, 200 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das berichtet TechCrunch, das aus einer Studie (PDF) des Anbieters für mobile Sicherheitslösungen zitiert. Die Zahl der Bedrohungen für mobile Plattformen erhöhte sich demnach gegenüber 2011 um 163 Prozent. Insgesamt identifizierte das Security Lab von NQ Mobile mehr als 65.000 unterschiedliche Schadprogramme.

Dazu zählt das Unternehmen neben gefährlichen Links und SMS-Phishing auch modifizierte, neu gepackte Apps. Die meisten Angriffe richteten sich gegen Android. Fast 95 Prozent der 2012 gefundenen Malware sei für Googles Mobilbetriebssystem entwickelt worden.

Im Februar habe man eine neue Art von Malware entdeckt, die Android-Geräte als Ausgangspunkt nutze, um PCs per USB-Verbindung zu infizieren. Die Methode sei zwar bisher auf wenige verschiedene Mobiltelefone beschränkt, sie stelle aber ein großes Risiko dar, sobald sie weiterentwickelt werde.

Die meisten infizierten Android-Geräte befinden sich der Studie zufolge in China (25,5 Prozent). Auf Indien entfielen 2012 19,4 Prozent und auf Russland 17,9 Prozent. Obwohl ein sehr großer Teil der Android-Nutzer in den USA lebt, liegt der Anteil der verseuchten Geräte dort laut NQ Mobile nur bei 9,8 Prozent.

2012 gab es mehr als 65.000 neue Schadprogramme für mobile Plattformen (Bild: NQ Mobile).

Der Sicherheitsanbieter erwartet, dass die Zahl der Infektionen mit mobiler Malware weiter zunimmt. Aufgrund der Fragmentierung von Android sei die Lage allerdings komplizierter als bei Desktop-Betriebssystemen. Das gelte vor allem für Nutzer älterer OS-Versionen wie Android 2.3 Gingerbread, die weniger sicher seien. Das Herunterladen von Apps aus anderen Quellen als den offiziellen Marktplätzen der jeweiligen Anbieter sowie das sinkende Durchschnittsalter der Nutzer seien weitere potenzielle Sicherheitsrisiken.

Die Daten von NQ Mobile legen die Vermutung nahe, dass Android weniger sicher ist als iOS. Eine Ende März veröffentlichte statistische Auswertung von Smartphone-Sicherheitslücken hat jedoch ergeben, dass kein Gerät so viele Schwachstellen aufweist wie Apples iPhone. Erstellt wurde die Statistik von SourceFire, dem zufolge die große Popularität des Apple-Geräts eine Motivation für Cyberkriminelle darstellt.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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