IBM hat seine Bilanz für das erste Quartal 2013 vorgelegt. Da sich viele Vertragsabschlüsse ins zweite Quartal verschoben haben, konnte der Konzern die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 23,4 Milliarden Dollar. Der GAAP-Gewinn schrumpfte um ein Prozent auf 3 Milliarden Dollar oder 2,70 pro Aktie.
Auf Non-GAAP-Basis betrug der Aktiengewinn 3 Dollar. Analysten hatten 3,05 Dollar je Anteilsschein bei Einnahmen von 24,62 Milliarden Dollar vorausgesagt. Nach Bekanntgabe der Zahlen fiel der Kurs der IBM-Aktie nach Börsenschluss in New York um über 4 Prozent auf 198 Dollar.
IBM-CEO Ginni Rometty sagte, man habe einen guten Start in das Quartal erwischt, aber „wir haben eine Reihe von Software- und Mainframe-Transaktionen nicht abgeschlossen, die in das zweite Quartal verschoben wurden.“ Die Aussagen der IBM-Chefin ähneln denen anderer Hersteller über eine sinkende Nachfrage zum Ende des Quartals hin. Oracle und Tibco berichteten von ähnlichen Rückgängen, machten dafür aber die Vertriebsleistung verantwortlich.
In einem Konferenzgespräch mit Analysten erklärte IBM-CFO Mark Loughridge: „Wir haben im Januar ein solides Ergebnis erzielt, aber zum Ende des Quartals kamen sehr profitable Geschäfte mit Software und System-z-Mainframes im Wert mehrerer hundert Millionen Dollar nicht zum Abschluss. Das hat das Ende des ersten Quartals beeinflusst, aber die Verlagerung dieser Deals bringt uns in eine gute Startposition für das Software- und Mainframe-Geschäft im zweiten Quartal.“
In anderen Geschäftsbereichen lief es für IBM im ersten Vierteljahr besser. So legte die Cloudsparte um 70 Prozent zu und der Umsatz mit Analytics um 7 Prozent. Trotzdem kündigte das Unternehmen baldige Stellenstreichungen an. „Angesichts unserer Leistung im ersten Quartal gehen wir jetzt davon aus, dass wir den Großteil unserer Personalanpassungen für dieses Jahr im zweiten Quartal vornehmen werden. Im vergangenen Jahr haben wir sie über die Quartale verteilt.“
IBMs Umsatz ging in allen Regionen zurück. In Amerika und EMEA sank er jeweils um 4 Prozent auf 10 respektive 7,3 Milliarden Dollar. Die Region Asien-Pazifik meldete einen Rückgang um 7 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar. Sogar in Wachstumsmärkten wie den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) schrumpften die Einnahmen um ein Prozent. In den einzelnen Regionen gab es aber auch Ausreißer nach oben: In Japan und Brasilien verzeichnete IBM ein Umsatzplus von jeweils drei Prozent.
Für das Gesamtjahr 2013 sagt IBM einen Non-GAAP-Aktiengewinn von mindestens 16,70 Dollar voraus. Die Wall Street erwartet 16,77 Dollar je Anteilsschein.
Medienberichten zufolge denkt IBM derzeit über den Verkauf seiner Sparte für x86-Server nach, die zwar hohe Umsätze, aber nur geringe Profite generiert. Angeblich verhandelt es bereits mit Lenovo, an das es vor neun Jahren schon sein PC-Geschäft veräußerte. Der Kaufpreis soll 5 bis 6 Milliarden Dollar betragen.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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