AMD wird voraussichtlich im Lauf der Woche bekannt geben, dass es einen ehemaligen Grafikchip-Entwickler von Apple eingestellt hat. Wie News.com mitteilt, handelt es sich um Raja Koduri, der beim iPhone-Hersteller zuletzt die Position des Direktors für Grafikarchitektur bekleidete. Wie sein neuer Titel bei AMD lauten wird, ist einer mit der Personalie vertrauten Quelle noch nicht bekannt.
Koduri war im April 2009 von AMD zu Apple gewechselt und hatte dem Unternehmen aus Cupertino beim Aufbau des eigenen Chipgeschäfts geholfen. Statt sich auf Partner wie Intel zu verlassen, begann Apple damit, selbst Chips für mobile Geräte wie Smartphones und Tablets zu entwerfen.
Zu AMD kam Koduri 2006 durch die Übernahme von ATI, wo er als Direktor des Bereichs Advanced Technology Development tätig war. Zum Zeitpunkt seines Wechsels zu AMD war er laut seinem LinkedIn-Profil Chief Technology Officer von AMDs Grafiksparte.
Im März entschloss sich Koduri, Apple nach weniger als vier Jahren wieder zu verlassen. Seitdem beriet er den Vorstand von Makuta VFX, einem in Indien ansässigen Unternehmen für visuelle Effekte. Den Quellen von News.com zufolge hat AMD seit Längerem versucht, den Grafikchip-Entwickler wieder zurückzugewinnen.
Schon im August hatte AMD mit Jim Keller einen ehemaligen Apple-Techniker zum Corporate Vice President ernannt. Als Chief Micro Processor Architect ist er bei AMD Mark Papermaster unterstellt, dem früheren Hardware-Chef von Apple. Bei Apple war Keller für die mobilen Chips verantwortlich, die in iPad, iPhone, iPod und Apple TV zum Einsatz kommen.
Bei Apple ergänzten sich die Aufgabengebiete von Koduri und Keller. Es ist wahrscheinlich, dass sie auch bei AMD zusammenarbeiten werden. Die Strategie des Chipentwicklers konzentriert sich auf die Integration möglichst vieler Funktionen in einen einzigen Chip – beide Manager besitzen Erfahrungen in diesem Bereich.
Die Neuverpflichtung könnte sich auch positiv auf die Moral bei AMD auswirken. Das Unternehmen befindet sich mitten in einer Umstrukturierung. Marktführer Intel dominiert weiterhin die Märkte für PC- und Serverprozessoren, während Nvidia zuletzt mit seiner aktuellen GPU-Generation seine Position im Markt für Grafikprozessoren verbessern konnte. Auch die schrumpfenden PC-Verkäufe sind keine gute Nachricht für AMD. Ein Lichtblick ist jedoch, dass Sonys kommende Playstation 4 einen Grafikchip von AMD nutzen wird.
In der vergangenen Woche meldete AMD einen Umsatzeinbruch von 31 Prozent im ersten Quartal. Trotzdem gelang es dem Unternehmen, seine Verluste zu reduzieren. Dafür baute AMD im vergangenen Jahr weitere Arbeitsplätze ab und strukturierte auch seine Zusammenarbeit mit Globalfoundries um.
[mit Material von Shara Tibken, News.com]
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