Facebook hat begonnen, Googles Bildformat WebP auszuprobieren – sehr zum Leidwesen mancher Nutzer, die JPEG vermissen. Facebook könnte sich durch die Google-Kompression allerdings Bandbreite sparen, ohne an Qualität einzubüßen. Und Google bekäme endlich einen namhaften Unterstützer für das Format, das sogar Mozilla skeptisch betrachtet.
Offenbar wandelt Facebook schon länger von seinen Anwendern hochgeladene JPEG-Bilder in WebP um. Und neuerdings liefert es bisweilen das Google-Format aus, wenn ein Nutzer Opera oder Chrome nutzt – also einen der beiden Browser, die WebP auch tatsächlich darstellen können. Es handelt sich um einen limitierten Test.
Weder Windows XP noch Mac OS kann aber von sich aus mit WebP umgehen. Und auch bekannte Bildbearbeitungen wie Photoshop unterstützen das Google-Format derzeit nicht. So kommt es, dass sich Facebook-Nutzer, die Bilder herunterladen wollten, über das unbekannte Format in Foren und auf Mailinglisten beschweren, sie könnten mit ihren Downloads nichts anfangen.
Die einfachste Lösung ist, als Browser Firefox, Internet Explorer oder Safari zu verwenden, die alle bisher WebP nicht beherrschen und von Facebook deshalb mit JPEGs versorgt werden. Opera lässt sich außerdem so einstellen, dass die besuchte Website ihn als IE identifiziert.
WebP ist wie das Videoformat WebM aus VP8 hervorgegangen, einer von Google 2010 mit On2 Technologies übernommenen Kompressionstechnik. Es ermöglicht kleinere Dateien und also schnellere Übertragungen. Gleichzeitig werden sowohl transparente Bereiche als auch Animationen und verlustfreie Komprimierung unterstützt. Somit hat es das Potenzial, nicht nur JPEG, sondern auch PNG abzulösen.
In einem Kurztest von News.com sind so gut wie keine Unterschiede zwischen den JPEG- und den WebP-Versionen von Facebook-Fotos zu sehen. Die WebP-Dateien fallen aber um durchschnittlich etwa 50 Prozent kleiner aus. Wer sich selbst überzeugen möchte, kann eine Galerie von Stephen Shankland nutzen.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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