Apple in China wegen Urheberrechtsverletzungen verurteilt

Apple muss drei chinesische Autoren entschädigen, weil es deren Bücher in seinem App Store verkauft hat, ohne vorher ihre Zustimmung einzuholen. Das hat einem Bericht von China Daily zufolge ein Gericht in der Hauptstadt Peking entschieden. Den Schadenersatz legte es auf 730.000 Yuan (90.340 Euro) fest.

Der Vorsitzende Richter Feng Gang sagte demnach, Apple sei verpflichtet zu prüfen, ob ein Drittanbieter berechtigt sei, bestimmte Titel über Apples Online-Shop anzubieten. „Zu den betroffenen Autoren gehört Mai Jia, dessen Bücher sich oft in den Bestseller-Listen des Landes finden.“ Apple habe deswegen wissen können, dass die in seinen Store hochgeladenen Bücher gegen das Urheberrecht verstießen.

Feng warnte andere Unternehmen davor, denselben Fehler zu machen wie Apple. Sie sollten aus dem Fall lernen und ihre Kontrollsysteme verbessern, um ähnliche Klagen zu vermeiden.

Der Anwalt der Kläger sagte China Daily, er sei mit dem Ausgang des Verfahrens zufrieden. Die Entschädigung sei höher ausgefallen als bei den meisten anderen Urheberrechtsklagen. Apples Rechtsbeistand stand China Daily zufolge nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung.

In einem anderen Verfahren sprach ein chinesisches Gericht im Dezember 2012 dem Schutzverband China Written Works Copyright Society (CWWCS) 412.000 Yuan – umgerechnet knapp 51.000 Euro – Schadenersatz zu. Auch damals soll Apple ohne Erlaubnis urheberrechtlich geschützte Werke in seinem App Store verkauft haben.

Im Juli 2011 hatte sich Apple geweigert, von 20 bekannten chinesischen Schriftstellern beanstandete Werke aus seinem App Store zu entfernen. Es lägen nicht genug Indizien vor, um den Verdacht zu überprüfen, hieß es damals.

[mit Material von Kevin Kwang, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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