Final von Ubuntu 13.04 mit überarbeitetem Unity-Desktop erschienen

Die Entwickler der Linux-Distribution Ubuntu haben die finale Version 13.04 (Codename „Raring Ringtail“, zu deutsch etwa „erwartungsfrohes Katzenfrett“) freigegeben. Außerdem stehen aktualisierte Ausgaben der Varianten Ubuntu Studio, Edubuntu, Kubuntu, Lubuntu, Xubuntu und Ubuntu-Gnome zur Verfügung. Diese eignen sich für Anwender, die nicht die Standard-Oberfläche Unity nutzen möchten.

So setzt etwa das neue Ubuntu-Gnome auf dem Gnome-Desktop 3.6 auf, eine Vorschau auf Gnome 3.8 für Ubuntu kann nachinstalliert werden. Gegenüber Gnome Remix 12.10 kommt als Browser nun Firefox statt Epiphany zum Einsatz. Als Bürosoftware dient LibreOffice statt Abiword und Gnumeric. Das Ubuntu Software Center und der Update Manager ersetzen das Gnome-Packagekit. Alle ersetzten Anwendungen lassen sich noch aufspielen, sind aber nicht in der Standard-Installation enthalten.

Die Final von Ubuntu 13.04 verwendet im Gegensatz zur zweiten Beta die Kernel-Version 3.8.0-19.29, die auf dem Standard-Kernel 3.8.8 basiert. LibreOffice wurde schon mit der Beta auf Version 4.01, Firefox auf Version 20.0 und der E-Mail-Client Thunderbird auf Version 17.05 aktualisiert.

Der Unity-Desktop von Ubuntu liegt nun in Version 7 vor. Das Update verbessert den Entwicklern zufolge die Leistung, reduziert den Speicherverbrauch und liefert eine Reihe kleiner UI-Fixes, die für eine bessere Nutzererfahung sorgen. Beispielsweise lässt sich neuerdings durch Betätigen des Mausrads auf einem Launcher-Icon zwischen Anwendungen wechseln. Die Suche nach Applikationen im Dash verzeiht jetzt Tippfehler. Zudem gibt es einige neue Symbol-Themes. Nach einer Neuinstallation steht zunächst nur eine Arbeitsfläche zur Verfügung. Weitere können im Einstelltungsmenü hinzugefügt werden.

Das neue Tool Upstart Users soll den Desktop-Anmeldeprozess beschleunigen, indem es einige Desktop-Dienste erst startet, wenn sie angefragt oder benötigt werden. Das Feature ist in Ubuntu 13.04 standardmäßig deaktiviert, lässt sich aber manuell für alle oder einzelne Nutzer einschalten. Es ist Teil des neuen Init-Systems Upstart 1.8.

Verbesserungen gibt es auch beim Drucken im Netzwerk. Durch die Einführung von CUPS 1.6.2 und cups-filters 1.0.34 sind anders als bei Ubuntu 12.10 keine Ubuntu-spezifischen Anpassungen mehr nötig, damit Netzwerkdrucker korrekt erkannt werden und funktionieren. Die Entwickler weisen in diesem Zusammenhang auch auf eine Funktion hin, die es schon länger gibt, aber die noch nie in Versionshinweisen erwähnt wurde: Freigegebene lokale Drucker stehen automatisch auch für Apples iOS-Geräte zur Verfügung.

Darüber hinaus bietet Ubuntu 13.04 die übliche Sammlung an Entwicklerwerkzeugen. Auch wenn Canonical Nutzer weg von Python 2.x und hin zu Python 3.x führen will, konnte es bisher „nicht alles auf Python 3 für Ubuntu 13.04 konvertieren“. Daher wird die jüngste Distribution mit Python 2.7 und 3.3 ausgeliefert, der 2.x-Zweig soll sich künftig zumindest nachinstallieren lassen.

Canonical weist außerdem darauf hin, dass Ubuntu 13.04 nicht den Windows-Installer Wubi enthalten wird. Mit ihm lässt sich das Linux-System einfach wie eine Anwendung unter Windows installieren und ausführen. Laut Ubuntu-Entwickler Steve Langasek ist Wubi aber „aktuell nicht in der Verfassung für einen Release“, was mehrere Gründe habe. Beispielsweise wurde Wubi noch nicht an Windows 8 angepasst und Ubuntu selbst konzentriert sich derzeit auf seinen Mobile-Client statt auf den Desktop.

Die finalen Versionen von Ubuntu, Ubuntu Studio, Edubuntu, Kubuntu, Lubuntu, Xubuntu und Ubuntu-Gnome stehen ab sofort zum kostenlosen Download bereit. Von Ubuntu gibt es zwei Varianten: Neben der von CD ausführbaren Desktop-Version für Intel-x86- und AMD-64-Systeme liefern die Entwickler auch eine Server-Variante (x86, x64, OMAP4), die auf eine grafische Benutzeroberfläche verzichtet. Außerdem stellt Canonical Cloud-Images für Amazon EC2 bereit.

Seit Anfang der Woche können auch erste Betaversionen von Ubuntu Touch für Mobilgeräte heruntergeladen werden, die ebenfalls auf Raring Ringtail basieren. Offiziell unterstützt Ubuntu Touch bisher vier Geräte: Nexus 7 (Grouper), Galaxy Nexus (Maguro), Nexus 4 (Mako) und Nexus 10 (Manta). Allerdings sind die Beta-Images nicht für Endnutzer gedacht. Canonical warnt: „Bitte flashen Sie damit nicht Ihr Gerät, nur weil Sie denken, das ist ein Ersatz für Android.“

Download: Ubuntu 13.04

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ZDNet.de Redaktion

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