Samsung wird den Zugang zu seinem App Store vom Iran aus ab dem 22. Mai unterbinden. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AP: Wegen „rechtlicher Barrieren“ sei die Maßnahme unumgänglich geworden. Dies dürfte sich auf das US-Embargo gegen das Land beziehen.
Anders als Adobe, Apple oder Microsoft habe Samsung sein Angebot auch ins Persische übersetzen lassen, um Iranern den Zugang zu erleichtern, schreibt AP. Wenn es jetzt einen Rückzieher mache, sei das keine Premiere. Nokia habe sich letztes Jahr aus dem Iran zurückgezogen.
Der Iran steht jährlich auf der Liste der „Feinde des Internets“ der Organisation Reporter ohne Grenzen – obwohl die Ausgabe 2013 lediglich fünf Staaten weltweit als tatsächliche Feinde an den Pranger stellt. Die 2012 ebenfalls gelisteten Burma, Kuba, Nordkorea und Usbekistan finden sich nur noch „unter Beobachtung“.
Die Einstufung der Journalisten-Organisation bezieht sich auf Zensur und Überwachung. Der Iran arbeitet an einem elektronischen Vorhang zum weltweiten Internet, an dessen Stelle er einen nationalen Rechnerverbund setzen will. Zu Youtube hat er bereits eine staatlich kontrollierte Alternative geschaffen. Und um eine Umgehung der Online-Filter zu verhindern, werden immer wieder VPN-Verbindungen – die auf ausländische Proxys zugreifen könnten – unterdrückt.
Die USA sanktionieren den Staat im Mittleren Osten aber nicht deshalb, sondern wegen seines Atomwaffenforschungsprogramms. Die US-Regierung scheute sich nicht einmal, es mit dem eigens geschaffenen Trojaner Stuxnet zu sabotieren. Doch trotz Embargo finden sich immer wieder US-Technik-Produkte – etwa von Cisco, HP und Blue Coat Systems – im Iran im Einsatz.
[mit Material von Shara Tibken, News.com]
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