Schon wenige Tage nach Auslieferung der ersten Exemplare ist einem Entwickler und Hacker der Jailbreak von Google Glass gelungen. Jay Freeman, der auch den App Store Cydia für entsperrte iOS-Geräte betreibt und in der Hackerszene als „Saurik“ bekannt ist, erlangte Root-Zugang zum Betriebssystem und konnte die Software modifizieren. Er machte seinen schnellen Erfolg mit einem Tweet bekannt und belegte es mit einem Foto der Geräteinformation, in der die Computerbrille als „Jailbroken ;P“ ausgewiesen ist.
Freeman kam darauf, dass Glass mit Android 4.0.4 (Ice Cream Sandwich) läuft, und testete daraufhin verfügbare Exploits für diese Version. Es sollte nur Stunden dauern, bis er mit einem für übliche Android-Smartphones und Tablets gedachten Exploit volle Kontrolle über das Betriebssystem von Glass erhielt.
Der Hack wurde ihm durch den zugänglichen Debug-Modus und eine Schwachstelle in der Backup-Funktion erleichtert. „Man nimmt ein Backup des Geräts vor, modifiziert das Backup und benutzt es für die Wiederherstellung“, berichtete der Hacker Forbes. „Während der Wiederherstellung sorgt man dafür, dass eine entscheidende Konfigurationsdatei überschrieben wird.“ Diese Änderung täuschte dem OS vor, nicht auf der tatsächlichen Hardware, sondern in einem Emulator auf einem PC zu laufen. Der für Entwickler gedachte Emulator wiederum gab volle Kontrolle und „Root“-Rechte.
Freeman hält durch den Jailbreak für denkbar, die Daten lokal auf dem Gerät oder einem per Bluetooth verbundenen Smartphone zu speichern, statt alles automatisch auf Googles Server hochzuladen. Forbes spekuliert außerdem darüber, damit lasse sich vielleicht eine Deaktivierung verhindern, die Google bei einem Weiterverkauf der Glass-Entwicklermodelle angedroht hatte. Vor allem aber werden modifizierte oder von Google nicht zugelassene Anwendungen möglich.
Anders als bei Smartphones und Tablets mit Android sieht Google bei seiner Computerbrille offenbar mehr Kontrolle vor. „Es ist so neu, da haben wir uns entschieden, etwas vorsichtiger zu sein“, erklärte Chairman Eric Schmidt. Deshalb werde Google jede App selbst kontrollieren, bevor es sie allgemein verfügbar mache. „Es ist immer leichter, sich im Nachhinein zu öffnen.“
Die Serienversion von Google Glass wird voraussichtlich erst in etwa einem Jahr in den Verkauf kommen und vielleicht besser gegen einen Jailbreak abgesichert sein. Schon einen Tag vor Freeman hatte auch Google-Mitarbeiter Liam McLoughlin den zugänglichen Debug-Modus entdeckt und einen Jailbreak für einfach machbar erklärt.
Durch das Tool Android Debug Bridge (ADB) fand der Glass-Entwickler Jay Lee außerdem weitere wesentliche Einzelheiten der Computerbrille heraus, die Google zuvor nicht öffentlich gemacht hatte. Als Prozessor ist demnach ein Dual-Core-Chip von Texas Instruments (OMAP 4430) verbaut. Für die Entwickler verfügbar sind 682 MByte von vermutlich insgesamt 1 GByte RAM. Mit diesen Spezifikationen entspricht die Hardware von Google Glass ungefähr einem High-End-Smartphone des Jahres 2011 wie Samsungs Galaxy S II – aber verbaut in einem wesentlich kompakteren Gehäuse.
[mit Material von Eric Mack, News.com]
Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.
Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.
Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.
Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.
Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…
Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…