Kanada fordert Steuern auf Bitcoin-Transaktionen

Die kanadische Steuerbehörde Canada Revenue Agency (CRA) hat eine Stellungnahme herausgegeben, der zufolge Transaktionen mit der virtuellen Währung Bitcoin steuerpflichtig sind. Von mündigen Bürgern erwarte man, dass sie solche Vorgänge pflichtgemäß meldeten. Eine Bezahlung mit Bitcoins für Güter entspreche einem Tauschhandel, der Ankauf der virtuellen Währung selbst aber einem Wertpapierhandel. Ersteres unterliegt der Einkommenssteuer, im zweiten Fall muss der Bürger eventuelle Gewinne und Verluste in der Steuererklärung angeben.

Offen bleibt aber, wie die Steuer durchgesetzt werden soll, da Bitcoin für Anonymität sorgt. Dem Sender Canadian Broadcasting Corporation zufolge ist die Währung Bitcoin in Kanada im Vergleich mit anderen Ländern relativ verbreitet. Es gebe sogar einen Immobilienmakler in Saskatoon, der Häuserpreise in Bitcoin angibt, heißt es.

Die virtuelle Währung basiert auf einem quelloffenen Verfahren, um Transaktionen verschlüsselt und ohne zentrale Anlaufstelle durchführen zu können. 2009 hatte ein anonymer Entwickler sie unter dem Namen „Satoshi Nakamoto“ vorgestellt.

Bis vor kurzen wurden Bitcoins hauptsächlich von Personen genutzt, die ihre Transaktionen geheimhalten wollten – von gewissen Internet-Subkulturen über Anarchisten bis hin zu Kriminellen. Es gibt keinen Weg, Bitcoins zurückzuverfolgen oder zu ermitteln, wem sie gehören. Immerhin akzeptieren mit WordPress-Anbieter Automattic und Kim Schmitz‘ Clouddienst Mega auch zwei bekannte Webangebote Bitcoins.

In den letzten Wochen war es allerdings zu aufsehenerregenden Zwischenfällen gekommen. Am 10. April notierte die Währung noch bei einem Rekordstand von 266 Dollar, doch nach einer DDoS-Attacke auf die größte Bitcoin-Wechselbörse Mt Gox fiel der Kurs bis auf 105 Dollar. In der darauffolgenden Woche wurde das fragile Ökosystem durch einen weiteren DDoS-Angriff bedroht. Trotzdem konnte sich die Wähung auf etwa 138 Dollar erholen.

[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope.co.uk]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Open-Source aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Smartphonemarkt wächst 2025 voraussichtlich um 4,6 Prozent

Der Trend hin zu Premium-Smartphones hält an. Dieses Segment verbessert sich wahrscheinlich um mehr als…

16 Stunden ago

Roboter mit LiDAR-Laser erkundet Gefahrenzonen

Bisher wurden nur Kameras eingesetzt, die Bilddaten liefern. Mit dem Laser soll es möglich werden,…

19 Stunden ago

Augmented Reality: private Nutzung holt auf

Anwendung der Technologie im B2C-Umfeld steigt von 19 auf 28 Prozent. Kamerafilter und Spiele sind…

19 Stunden ago

Private/Hybrid-Cloud: Kleinere Anbieter mischen Mittelstandsmarkt auf

ISG-Studie: Globale Systemintegratoren zunehmend unter Wettbewerbsdruck. Zahlreiche Fusionen mit Hilfe von Private-Equity-Kapital.

20 Stunden ago

Sicherheitsupdate für Chrome 131 schließt vier Lücken

Eine Anfälligkeit erlaubt eine Remotecodeausführung innerhalb der Sandbox von Chrome. Betroffen sind Chrome 131 und…

23 Stunden ago

Januar-Patchday: Google stopft kritische Löcher in Android

Ohne Rechteausweitung ist eine Remotecodeausführung möglich. Betroffen sind alle unterstützten Android-Versionen inklusive Android 15.

2 Tagen ago